Erzieh mich - lieber nicht

Ab und zu schreibe ich hier ja auch mal über alltägliche Dinge, über das Leben mit meinen Kindern.

Ich hatte scho lange vor, mal einen Text über "Erziehung" allgemein zu schreiben.  Nun habe ich den Text endlich fertig und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)

 

 

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Windelfrei - ein update

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal über unsere neu gewonnene Windel-Freiheit berichtet.

 

Wie es so ist, wenn man mit relativ alten Babys beginnt, davon möchte ich heute mal erzählen.

Als wir angefangen hatten, lief es super. Fast schon zu gut, um wahr zu sein.


Anfängerglück könnte man es auch nennen ;)

 

Nachdem wir nämlich einige Zeit im siebten Windelfreihimmel schwebten, zeigten sich dann doch die Probleme.

Das Töchterchen wurde mobil und mobiler, ständig busy und unterwegs.

Da war es mit Signalen lesen, sowie geben, auf beiden Seiten nicht besonders leicht.

Oder sagen wir ehrlich, es hat streckenweise fast gar nicht geklappt.

 

Ich war ja -eigentlich- darauf vorbereitet, ich hatte ja genügend Erfahrungsberichte gelesen um zu wissen, dass das normal in dem Alter ist, zusätzlich zu der Schwierigkeit, dass wir erst so spät begonnen hatten.

 

Mein Babylein wollte nicht. Sie wollte spielen.

Sie wollte auf gar keinen Fall abgehalten werden, aber auf dem Topf wollte sie auch nicht sitzen bleiben.

 

Hunderte Situationen gab es, in denen ich genau wusste, dass sie mal muss, sie aber nicht abgehalten werden wollte. Statt dessen hat sie dann 30 Sekunden später auf den Boden, auf meinen Schoß oder sonstwo gepieselt. Das kann einen natürlich ganz schön entmutigen. Ich habe angefangen mich zu fragen, ob sie überhaupt windelfrei sein will... Eigentlich Blödsinn, das weiß ich selbst.

 

Dass sie windelfrei sein will, zeigt sie nämlich sehr deutlich, indem sie sich immer die Windel auszieht, sobald es irgendwie möglich ist.

Aber gut, ständig wollte ich nicht hinterher putzen und mich selbst hat es auch gestresst. Also haben wir tagsüber eine kleine Pause gemacht. Ich habe sie nach wie vor morgens direkt nach dem Aufwachen abgehalten, oder wenn ich mal das Gefühl hatte und sie wollte auch. Den Rest des Tages hat sie dann eben in die Windel gemacht.

 

Ich möchte keinen Stress beim Windelfrei, für mein Kind und für mich nicht. Es ja soll unser Leben bereichern, dem Kind gerecht werden und kein Zwang sein.

 

Etwas einfacher wurde es dann, als wir mit Babyzeichensprache begonnen haben. Wir hatten ein Zeichen für Pipi, welches ich immer machte, bevor ich sie abhielt.

Mit etwa 11 Monaten fing sie an, das Zeichen zu machen, während sie machte. Sie verstand also den Zusammenhang zwischen dem Geschäftchen und dem Zeichen, machte es aber leider nicht vorher, so dass sie mir nur damit zeigen konnte, dass ihre Windel gewechselt werden sollte ;) Auch gut.

Ich habe es dennoch weiter beibehalten und sie hat munter signalisiert.

 

Dann kamen ziemlich rasant ihre ersten Worte hinzu (hilfe, wo ist die Zeit nur hin? Nun fängt sie auch schon an zu quatschen und quatscht bald mit ihrer Schwester um die Wette...) und damit "A-A".

 

"A-A" ist nun ihr Universalwort, auch für Pipi, bisher jedenfalls noch. Und ich erinnere mich an die Zeit mit meiner Großen, die auch eingie Zeit A-a und Pipi das gleiche waren.

Zuerst ersetzte sie ihr Pipi-Zeichen durch "A-A". Also vornehmlich dann, wenn es schon zu spät war ;)

Seit kurz vor dem ersten Geburtstag etwa geht sie dann endlich gerne aufs Töpfchen oder auf den Klositz, was die Situation auch wieder ein bisschen vereinfacht hat. Dort bleibt sie - je nach dem - auch mal länger als 3 Sekunden sitzen. Wenn ich merke, dass sie muss, sie aber direkt wieder vom Töpfchen klettern will, muss ich nun schauen, wie ich sie dazu bringe, einen kleinen Moment sitzen zu bleiben. Mit Fingerspielen kann ich sie recht leicht überzeugen, sitzen zu bleiben. Wenn das Pipi dann kommt, freut sie sich sofort und sagt euphorisch "A-A".

 

 

Und  nun kann sie uns seit ein paar Tagen (sie ist jetzt genau 13 Monate alt) das Pipi vorher anzeigen, in dem sie "A-A" sagt. Sie sagt es nun tatsächlich nicht mehr erst, wenn es zu spät ist, sondern wenn sie merkt, dass sie muss. Sie wartet dann mit dem Pipimachen auch so lange, bis ich mit dem Töpfchen bei ihr bin, oder sie aufs Klo getragen habe. Sie freut sich total, wenn ich ihr sage, dass ich den Topf hole. Man merkt richtig, wie glücklich sie diese neue Situation macht. 

Sie kann selbst entscheiden, wohin sie macht. Sie kann ihre Blase bewusst steuern (da soll mir noch mal jemand sagen, die Kleinen könnten das nicht...).

 

Allerdings haben wir auch noch zwei kleine Probleme. Unterwegs will sie nicht abgehalten werden, d.h. dann muss sie eben in die Windel machen. Ich sage ihr das auch so.

Und nachts klappe es auch schon mal besser, aber sie zahnt aktuell und stillt/pieselt deswegen entsprechend mehr, auch gerne im Halbschlaf beim Trinken. Ich denke das wird auch wieder anders :)

 

Wir haben nichts trainiert.

Wir haben ganz ohne Druck eine Alternative zur Windel angeboten.

Wir haben ihr Bedürfnis nach Windelfreiheit wahrgenommen.

 

Sie hat sich entschieden, wie der Weg läuft.

Sie hat verstanden, dass sie selbst sagen kann, wenn sie muss (oder auch nicht muss. "Nein" sagt sie dann.).

Als wäre bei ihr ein Schalter umgesprungen:)

 

 

Ich bin so froh, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen. Dass ich sie begleiten darf auf diesen ersten Schritten in ein selbstbestimmtes Leben.

Ich bin so dankbar für diese augenöffnende Erfahrung, die mir mal wieder eines lehrt, nämlich: Glaube nicht alles, was man (oder die Pämpersindustrie, Elternratgeber, Kinderärzte) dir sagt. Probiere es selbst aus.

 

Und an einer Stelle bin ich froh, dass ich geglaubt habe, was andere sagen, nämlich, dass es in dem Alter um den ersten Geburtstag rum, schon mal schwierig sein kann.

Und ich bin so froh, dass wir drangeblieben sind, uns nicht haben komplett entmutigen lassen. Ich war kurz davor alles hinzuschmeißen.

 

Auch mit Babys, die spät windelfrei werden, kann es klappen:)

 

Habt Mut!

 

Probiert es aus!

 

Nur eins nicht vergessen: es soll Spaß machen und kein Stress sein. Es geht nicht um Töpfchentraining, sondern um Bedürfnisse :)

 

 

 

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Babys schreien lassen ist doof!

Ja, das ist eine ziemlich klare Überschrift. Und es ist genau das, was ich denke! Babys lässt man nicht weinen. Nie niemals nie!

Der SternTV-Beitrag vom 10.7. zum Thema "Schreibabys" hat zumindest in meinem kleinen Mikrokosmos ziemlich hohe Wellen geschlagen.

Ich selbst habe mich auch an SternTV gewandt, deren Reaktion ist aber bisher mehr als dürftig.

 

Aber nicht nur ich, sondern auch viele andere haben sich den Sender oder die beteiligte Schreiambulanz gewandt, um ihren Unmut kund zu tun.

 

Meine Schwester Katharina hat sich auch intensiv mit dem Thema befasst. Sie gab mir ihren Leserbrief zum lesen und er gefiel mir so gut, dass ich sie gefragt habe, ob ich ihn hier veröffentlichen darf. Ich darf :)


"Die Sendung zum Thema "Schreibabys" fing ganz gut an, das Thema Reizüberflutung als eine mögliche Ursache ist gut und richtig beschrieben worden. Manche Säuglinge mit einer Regulationsstörung sind nicht in der Lage, die Reize adäquat zu verarbeiten, dies wurde vollkommen richtig dargestellt.
 Jedoch heißt dies insbesondere, dass man als Eltern das Kind unterstützen und _nicht_ alleine lassen sollte!
Zu glauben, ein Kind könne zur Ruhe kommen, indem man es 30 Minuten und länger schreien lässt, der sollte mal den Selbsttest versuchen (an dieser Stelle verweise ich sehr gerne auf den Selbsttest vom Nestling blog). Hinlegen und 30 Minuten aus voller Seele schreien, als ginge es ums eigene Leben. Wer sich danach "ruhig und entspannt" fühlt, hat was falsch gemacht.

Mir stoßen bezüglich der Sendung insbesondere drei Momente sehr auf:


1) Das als böses Verhalten dargestellte nächtliche Aufwachen des jungen Säuglings. Ein möglicher Zusammenhang zwischen der sogar vorab erwähnten Regulationsstörung und dem nächtlichen Schreien wird nicht gesehen.
Des Weiteren erklärt Herr Dr. Lion, was passiert wenn das Kind in einem vollkommen dunklen, ruhigen Raum liegt. Der Gefahrenimpuls wird ausgelöst.


Das ein Säugling, welcher nachts alleine in seinem eigenen Zimmer schlafen muss, genau dieser Situation ausgesetzt wird, wird ebenfalls nicht erkannt.
Stattdessen wird das Kind als manipulatives Wesen dargestellt, welches aus reiner Boshaftigkeit und Angewohnheit nachts wach wird ("konditioniertes Verhalten", "mache ich das, passiert das", "gelerntes Verhalten"). Wir reden hier von einem wenige Wochen altem Säugling!

2) Anstatt auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, wird hingegen dazu geraten, es schreien zu lassen. Die Sozialpädagogin verteidigt es, indem sie aussagt, das Kind (sinngemäß) "sei gesund, wisse sich in Sicherheit und die Grundbedürfnisse seien erfüllt." - wobei hier ein sehr defizitäres Wissen über die Grundbedürfnisse eines Säuglings vorausgesetzt wird. Nähe und Körperkontakt gehören bspw. auch zu den Grundbedürfnissen des Babys (welches in der Reportage hauptsächlich im Bett, im Kinderwagen, im Laufstall, auf der Decke zu sehen war....)


Die Mutter verlässt im Video das Wohnzimmer während das Kind schreit, für das Kind heißt es: Mama ist weg, ich bin alleine. Da ist es egal, dass die Mama nur im Nebenzimmer ist, für einen Säugling ist weg gleich weg. Es weiß nicht, dass sie gleich wieder kommt und ihm nichts passieren wird. Es hat Angst!
Was dort also erzählt wird ist reines Schönreden, wir haben es mit nichts anderem als mit schlichtem Schreien lassen zu tun.

3) Das Baby "lernt was falsch ist, es lernt: ich schreie und jemand kommt".
Daraus spricht so unfassbar viel Unwissenheit, weswegen ich ein wenig weiter ausholen möchte:


Hier werden Erkenntnisse zu den Themen "Urvertrauen" und "Bindung" völlig außer Acht gelassen. Auch, dass ein Säugling gar nicht in der Lage ist, zu manipulieren, scheint nicht bekannt zu sein. Dazu ein kleiner Text von Dr. Rüdiger Posth.


Die Sorge, daß der kleine Fratz den Eltern auf der Nase herum tanzt, ist ziemlich unbegründet.

Ein Lernen im eigentlichen Sinne, d.h. geistige Vorwegnahme eines zu erreichen Ziels, Planung einer adäquaten Handlung aus dem faktischen ("expliziten") Gedächtnis heraus und Schlußfolgerung, Annahme und Ziel auf diese Weise in Übereinstimmung zu bringen, sind von einem kleinen Säugling aus verschiedenen Gründen nicht zu leisten:

  • Sein faktisches Gedächtnis ist noch unreif, nachweisbar dadurch, daß das diesbzl. Zentrum im Gehirn, der Hippocampus noch nicht optimal arbeitet.
  • Die für planendes Handeln zuständigen Hirnrindenabschnitte im Frontalhirn des Menschen sind größtenteils noch nicht an das assoziative System angeschlossen. Beweise dafür liefern uns die Positronenemissionstomographie (PET) und die funktionelle Magnetische Resonanztomographie (fMRT). [...] Unglücklicherweise funktioniert sein emotionales Gedächtnis schon, und zwar vom ersten Tag an. Dazu gibt es ein anderes Gedächtniszentrum, die Amygdala oder Mandelkerne. [...] Und darüber werden nun all die frühen Gefühle (zunächst eben ohne den faktischen Hintergrund) peu a peu abgespeichert. Das hat die Natur deswegen so eingerichtet, damit der Mensch vom ersten Tag an mittels seiner Gefühlshaftigkeit eine primäre Bindung zu seiner Bezugsperson aufbauen kann. [...]

 Wenn nun der Säugling in dieser "Arbeit" immer wieder heftig erschüttert wird, wird er in seiner Entwicklung Schwierigkeiten bekommen. [...]

Zum Thema Bindungstheorie steht auf Wikipedia:
Die Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle objektiv vorhandener oder subjektiv erlebter Gefahr (Bedrohung, Angst, Schmerz) Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen zu suchen und zu erhalten. [...]
Sicher gebundene Kinder entwickeln aufgrund von elterlicher „Feinfühligkeit“ eine große Zuversicht in die Verfügbarkeit der Bindungsperson. Die Feinfühligkeit der Mütter ist gekennzeichnet durch die prompte Wahrnehmung der kindlichen Signale, der richtigen Interpretation dieser und einer angemessenen sowie prompten Reaktion auf diese Signale, welche keine starke Frustration beim Kind hervorruft. [...]
[Es gibt] Zusammenhänge zwischen psychopathologischen Störungen im Erwachsenenalter und Bindungsstörungen.

 


 Prompte Reaktion bedeutet alles andere als den Raum zu verlassen, während das Kind im Bettchen liegt und schreit.


 Zumal dies wohl definitiv als „starke Frustration“ gewertet werden kann.
Das Ziel sollte sein, dass das Kind eben genau das "lernt", was hier als schlecht deklariert wird. Nämlich, dass das Kind in Not weiß: wenn ich weine, dann ist jemand für mich da!

Nun, manche lassen sich mit Psychologie nicht überzeugen, zum Glück gibt es in der heutigen Zeit auch viele Erkenntnisse aus der Neurobiologie: Flucht der Bezugsperson:

Das Kind weint oder schreit, die Mutter schließt die Tür vom Kinderzimmer und geht fort, um das Schreien nicht zu hören (flüchtet).
 [...]
Neurobiologisch betrachtet wird durch das weinende Kind in diesen Fällen bei der Mutter das neuroendokroine Selbsterhaltungssystem Stressreaktion anstelle des Bindungssystems aktiviert. Dies sorgt für Ausschüttung von Epinephrin/Norepinephrin, was die Motivation für Kampf oder Flucht erhöht.
 

Es erfolgt beim Kind eine kurzfristige Stressreaktion und Ausschüttung von Glucocorticoiden, es hört auf zu weinen und eventuell wird das Bindungssystem unterdrückt. Das Kind entwickelt ein negativ besetztes inneres Modell der Interaktion/(unsichere Bindung).


Es hört auf zu weinen! Genau das, was die Familie erreichen möchte, nicht wahr? Die Kosten muss das Kind tragen, aber wen interessiert das schon...

Der Zusammenhang zwischen frühkindlichem Stress und neurologischen Schäden ist mittlerweile zu genüge belegt, man kann beispielsweise "Stress" und "Hippocampus" bei google eingeben, dann findet man haufenweise Studien dazu (z.B. hier).


Mit einmal schreien lassen schadet man seinem Kind sicher nicht dauerhaft!

Wenn einem aber von "Experten" geraten wird, sein überreiztes Kind jedesmal - also bis zu mehrmals täglich - schreien zu lassen, bis es aufgibt(!), dann kann man durchaus von emotionaler Vernachlässigung und somit von Kindesmisshandlung mit all ihren negativen Folgen reden.

Wenige Minuten Internetrecherche hätten gereicht um zu erkennen, dass die sogenannte Expertin _alle_ bekannten Studien ignoriert und Sätze von sich gibt, deren Inhalte längst widerlegt wurden (siehe oben).


Hier werden hilflose Eltern vorgeführt, sie werden zur Kindesmisshandlung angeleitet und all dies wird dann auch noch als "Erfolg" dargestellt. Traurig...

Es gibt so viele Möglichkeiten, Eltern eines Schreibabys zu helfen (bedürfnisorientierter Umgang mit dem Kind, Hilfe durch Organisationen wie "Wellcome" u.s.w.), nichts davon wurde in der Sendung erwähnt.

 

Es scheint so, als wäre Schreien lassen die einzige Lösung.

 

Richtig ist, dass es die einzige Lösung ist, die niemals bewusst angewendet werden sollte.

Übrigens: Die postulierten Methoden und das vemittelte Bild vom Kind entspringen der Ideologie des dritten Reiches, hierbei nennenswert: "Die (deutsche) Mutter und ihr erstes Kind" von Johanna Haarer, welches lange Jahre die Standardlektüre zur Erziehung war:


„Die Erziehung wird bei Haarer zu einer Technik, die durch die Ablehnung von Freude, Zuneigung oder Trösten gekennzeichnet ist und (nach Sigrid Chamberlain) das „Kind als Feind“ betrachtet.“ Die negativen Auswirkungen waren tatsächlich auch damals schon bekannt und erwünscht - man wollte gefügige Untertanen haben.

 

Wir wollen starke Kinder! Kinder, die den Mut haben laut zu sein, wenn ihnen etwas nicht passt! Kinder, die ihre Bedürfnisse mitteilen und deren Bedürfnisse erfüllt werden.

Wir wollen Kinder, die Selbstbewusstsein haben!

 

Es ist nicht immer leicht, diesen Weg zu gehen.

Aber es zahlt sich aus!

 

 

 

 

 

 

 

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Warum dürfen Große eigentlich alles?

In den letzten Tagen gab es Vorkommnisse, welche mich heute zu diesem Blogeintrag bewegen.

 

Es geht um Kinder.

Nicht nur meine Kinder, sondern Kinder ganz allgemein. Um Erwartungen, was die Kinder alles können müssen, wie sie sich zu verhalten haben.

 

Die Tage traf ich auf eine Mutter, die eine Auseinandersetzung mit ihrer 4-jährigen Tochter hatte. Dieses kleine Mädchen hatte schlechte Laune, ziemlich schlechte Laune. Allerdings hatte nicht nur sie schlechte Laune, sondern auch ihre Mutter. Es ging nun darum, dass das kleine Mädchen eben schlechte Laune hatte. Die Mutter meckerte und meckerte, gipfelte darin, dass sie dem Kind androhte es beim Sport (wo wir grade waren) zu lassen und dort nicht mehr abzuholen. Mir war ganz schlecht, schließlich war ich gezwungen, diese Streitigkeit direkt mitzuerleben. Nicht nur ich war geschockt, auch meine große Tochter schaute ziemlich bedröppelt. Ich musste sie unweigerlich in den Arm nehmen und küssen.... Die andere Kleine war auch ziemlich traurig (wen wundert es), so dass ich versuchte, die Mutter zu beschwichtigen. Ich sagte ihr, dass wir ja alle mal einen schlechten Tag hätten, usw. Das traf (natürlich) auf taube Ohren, was mir eigentlich schon vorher klar war, aber ich musste was sagen. Das geht doch so nicht.

 

Kinder sind ja nicht einfach so, aus einer Laune heraus (haha) schlecht gelaunt. Vor allem nicht, wenn das - nach Aussage der Mutter - jeden Tag so ist. Da ist ja irgendwas im Argen. Wem die Kloetersbriefe kein Fremdwort sind, der konnte hier ein gutes Beispiel für einen schlechten Ausdruck sehen.... :(((

 

Warum erzähle ich das?

Zusammen mit dem grauenvollen Stern-TV Bericht zum Thema "Schreibabys", indem die Sendung das Schreien lassen propagandierte und kleine Babys als manipulativ berechnend darstellte (ein Unding), brachte mich diese Situation zum Nachdenken.

 

Glücklicherweise bin ich ja Mutter in einer Generation, in welcher es nicht mehr jedem egal ist, wie mit den Kindern umgegangen wird. Aber dennoch treffe ich auch auf viel Unverständnis und althergebrachte Meinungen, wie Kinder zu funktionieren haben, damit sie keine "Demonstranten" werden, wie mir mal jemand sagte..... Kinder werden erzogen, sobald sie auf der Welt sind. Sie haben anscheinend schon als kleine Säuglinge nichts besseres zu tun, als unseren Frieden zu stören und uns zu ärgern. Sie sind gemein zu uns, laut, haben schlechte Laune, schreien rum, wollen alles von uns haben....

 

 

Aus diesem Grunde möchte ich nun heute ein Geständnis ablegen:

 

  • ich habe manchmal schlechte Laune
  • ich habe manchmal sogar grundlos schlechte Laune
  • wenn ich schlechte Laune habe, bin ich manchmal gemein zu meinen Mitmenschen
     (fragt mal meinen Mann....)
  • ich habe sogar schon mal geweint, um meinen Willen zu kriegen
  • wenn ich meinen Willen nicht kriege, finde ich das ziemlich doof und bekomme vielleicht schlechte Laune.
  • wenn ich weine, will ich nicht alleine sein - ich will in den Arm genommen werden, auch wenn ich selbst "schuld" an dem Schlamassel bin.
  • ich teile ungern
  • manche Sachen teile ich gar nicht, auch wenn es jemand von mir verlangt
  • ich hab noch nicht mal ein schlechtes Gewissen deswegen
  • ich mag nicht alles essen, was man mir vorsetzt
  • ich esse nicht immer auf
  • ich esse unregelmäßig und habe auch schon mal Süßigkeiten vor dem Essen gegessen, obwohl ich wusste, dass ich dann keinen Hunger mehr auf was "Richtiges" habe
  • ich kaufe mir - einfach so - mal einen Schokoriegel an der Kasse
  • ich esse generell zu viele Süßigkeiten
  • ich gehe manchmal zu spät ins Bett
  • und das, obwohl ich weiß, dass ich dann am morgen müde und unausgeglichen bin (dann: schlechte Laune, siehe oben)
  • ich schlafe NICHT durch
  • ich schlafe ungern alleine
  • ich brauche manchmal eine Stunde um einzuschlafen
  • ich bin manchmal in unpassenden Situationen laut
  • und wenn ich jetzt noch weiter nachdenken würde, würde mir sicher noch mehr einfallen.....

 

 

Ich frage mich, warum darf ICH das alles?

 

Warum ist es gesellschaftlich akzeptiert, wenn ICH mich so verhalte?


Warum ist es bei Kindern unerwünschtes Verhalten, welches korrigiert werden muss?

 

Und warum verhalte ich mich heute noch so, obwohl ich schon vor so langer Zeit eigentlich "korrigiert" wurde?

 

(Vorsicht Ironie) Soll das etwa heißen, Erziehung ist sinnlos?

 

 

 

Ich würde mir so sehr wünschen, dass Kindern das gleiche Recht zustünde wie uns Erwachsenen.

Dass wir Erwachsenen mal an uns selbst denken, bevor wir etwas von unseren Kindern verlangen.

Ich wünsche mir eine Welt, in der Kinder einfach nur "sein" dürfen, ohne ständig korrigiert zu werden...

 

 

 

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Erzieh mich - lieber nicht

Ab und zu schreibe ich hier ja auch mal über alltägliche Dinge, über das Leben mit meinen Kindern.

Ich hatte scho lange vor, mal einen Text über "Erziehung" allgemein zu schreiben.  Nun habe ich den Text endlich fertig und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)

 

 

Erziehung?

Erziehung.

 

Das ist so ein Wort. Er-ziehung. Das hat was mit ziehen zu tun. Auf-ziehen. In-eine-Richtung-ziehen.

 

Bevor ich Mutter wurde, war mir ziemlich klar, wie ich meine Kinder mal "erziehen" werde. Erziehung ist ja wichtig, sagt man.

 

Wenn Kinder nicht erzogen sind, sind sie ungezogen. Sie machen was sie wollen, tanzen einem auf der Nase herum. Und wer will das schon?

Also ich wollte das nicht.

 

Naja, aber wie es bei so vielen Sachen ist, kam es dann irgendwie doch ganz anders als erwartet.

Man fängt ja glücklicherweise "klein" an.

Als meine erste Tochter geboren wurde (sie war ein 24h-Baby wie es im Buche steht), bin ich dann ganz schnell bei Attachment Parenting/ Continuum Concept gelandet. Stillen, Tragen, Familienbett, ich schaue, beobachte, ich lasse machen. Ich rette im Notfall ;)

Ja, mit Einjährigen ist das für mich alles ganz einfach. Ich habe das alles ganz und gar unbewusst gemacht, ohne Anleitung oder Bewusstsein dafür, dass es Namen für diese Art von Umgang mit dem Kind gibt.

Ich bin nicht besonders ängstlich mit meinen Kindern, habe ihnen immer von Anfang an sehr viel zugetraut, die meisten Entscheidungen selbst treffen lassen und war damit sehr zufrieden.

Die ersten zwei Jahre hatte ich bei meinem ersten Kind nicht einmal das Bedürfnis, zu "erziehen", so dass ich mir darüber erst mal so gar keine Gedanken machte.

 

Aber Kinder werden ja größer und das Leben mit ihnen bekommt neue Dimensionen.

Nun ist es so, dass ich als Kind (und auch heute noch zeitweise) von meinen Eltern erzogen wurde.

Man macht das ja so, damit aus den Kindern was ordentliches wird.

 

Und dieser Erziehungsaparat steckt natürlich auch in mir drin. Ich habe das so gelernt, gelebt. Kinder werden erzogen.

Man zieht sie in eine Richtung, formt sie nach seinen Vorstellungen und muss das ganze natürlich auch irgendwie steuern. Das geschieht dann durch die zwei "Wunderwaffen" der Erziehung:

Belohnung und Bestrafung.

 

Wenn man sich mit diesen beiden mal befasst, wird einem klar, dass es ziemlich gemein und manipulativ ist. Bei Bestrafung leuchtet das den meisten ja schnell ein, aber Belohnung? Was soll denn daran schlimm sein, Belohnung ist doch was tolles, oder?

Nein, Belohnung ist nur die eine Seite der Medallie und funktioniert nur, wenn auch Bestrafung vorhanden ist. Belohnung ist ein Instrument, welches bei Kindern und Hunden eingesetzt wird.

Wer würde seinen Partner belohnen, wenn er "was richtig" gemacht hat? Wohl niemand, dem seine Beziehung wichtig ist.

 

 

Aber irgendwie bin ich (zum Glück, wie ich finde) ziemlich schnell da hin gekommen, das alles in Frage zu stellen, den Sinn zu hinterfragen.

 

Wofür erziehen wir Kinder?

Wie sollen Kinder sein?

Was soll aus ihnen werden?

 

Das Problem ist ja, dass die Kinder, die Erwachsene haben wollen, nicht die Erwachsenen werden, die sie haben wollen.

 

Aus folgenden, braven und leisen Kindern werden wohl keine selbstsichere, selbstständige Erwachsene, bestenfalls mit eigener Meinung, frei und selbst denkend. Okay, so pauschal kann ich das natürlich nicht sagen, aber die Wahrscheinlichkeit ist da.

Und irgendwie kann man sich doch vorstellen, dass da was dran ist.

 

Und die wichtigste Frage ist für mich:

 

Was bringt Erziehung überhaupt?

Hat sie überhaupt auch nur irgendeinen positiven Effekt?

 

Wenn ich mich und meine Kindheit betrachte, dann kann ich diese letzten Fragen ganz sicher mit -nein- beantworten.

Die Erziehungsversuche meiner Eltern haben vielleicht kurzfristige Effekte gehabt. In meinem Fall ist es möglich, dass ich mal aufgeräumt habe, weil ich Angst hatte, oder aufgegessen, weil ich fernsehen wollte. Gut. Wenn das das Ziel ist, dann wurde das erreicht.

Aber auf mich, mich persönlich, heute, hatten diese Versuche keine positive Auswirkung.

Ich esse weder besser, schneller, mehr, noch bin ich besonders ordentlich geworden.

 

Die Frage, die sich da stellt ist, wofür muss man seinen Kindern (und auch sich) so etwas antun, wenn es doch nichts bringt.


Und wenn man das nicht tut, was macht man dann?

 

 

 

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Und was mache ich ohne Hebamme?

 

Bestürzt beobachte ich schon seit einiger Zeit, was in Deutschland mit den Hebammen passiert.


Als ich vor etwas mehr als 5 Jahren mein erstes Kind bekam, ging ich dafür in ein Krankenhaus. Es war Feiertag und es war keine Hebamme anwesend.

Man versicherte mir, dass sie bald kommt, was dann kurz vor den Presswehen auch der Fall war. Bis dahin war ich allein, ohne Hilfe, ohne Zuspruch. Ich hatte Glück. Sie war eine nette und einfühlsame Frau, welche mich gut durch die letzte Stunde der Geburt und durch das Wochenbett begleitete, die Chemie zwischen uns stimmte. Jedoch hätte es mich auch anders treffen können, worüber ich vor dieser Geburt gar nicht nachgedacht hatte - oh stopp, stimmt nicht.

 

 

Ich hatte darüber nachgedacht und beschlossen, Beleghebammen sind nur Chichi, völlig überflüssig. Ich hatte Glück. Ich bin durch die Geburt mit verhältnismäßig wenig Eingriffen von außen durchgekommen (nur ein unnötiger Zugang, ein unnötiger Wehentropf, unnötiger Kristeller Handgriff (inklusive unnötigem KISS), unnötiger Dammriss - aber das ist ja im Vergleich zu vielen anderen Geburten nicht besonders „aufregend"). Selbstbestimmt ist was anderes und es hätte auch anders ausgehen können. Wie gesagt, Glück gehabt.

Als ich dann mit meinem zweiten Kind schwanger wurde, war mir von Anfang an klar, dass ich dieses Risiko nicht noch einmal eingehen möchte. Beim ersten Kind weiß kaum eine Frau, was wirklich auf sie zu kommt. Es geht darum, in welchem Krankenhaus entbunden wird, selten darum, welche Hebamme dabei sein wird. Ich überließ es also nicht dem Schicksal und machte mich, vor inzwischen etwas mehr als 2 Jahren, auf die Suche nach einer geeigneten Hebamme.
Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie ich entbinden wollte, mit einer Beleghebamme ambulant im Krankenhaus, oder vielleicht sogar doch zuhause?
Ich beschloss, mir eine Hebamme zu suchen, bei der beides möglich wäre. Damals war ich schon erschüttert, wie schwierig es war, eine Hebamme zu finden. Ich rief bei der Hebammenzentrale an, wo mir gesagt wurde, dass das heute kaum noch eine Hebamme macht, lohnt sich nicht. Sie gab mir dann aber einen Namen, wo ich es mal versuchen könne, sicher sei sie sich nicht. Mit ihr vereinbarte ich bald darauf einen Termin. Wir waren uns direkt sehr sympathisch und ich freute mich, eine gute Begleiterin gefunden zu haben. Leider sagte sie mir sehr bald, dass sie nicht die benötigte Haftpflichtversicherung für eine Hausgeburt habe, das war das erste mal, dass ich mit dieser Problematik direkt konfrontiert wurde. Ich war sehr traurig, begab mich dann aber weiter auf die Suche und traf dann auf meine zweite Hebamme. (Es gibt ja Gegenden, da ist es wesentlich schwieriger als hier...)

Sie begleitete mich durch die Schwangerschaft, hörte zu (wo der Frauenarzt keine Zeit hatte), half mir wirklich. Und das allerwichtigste, sie ermöglichte mir eine wundervolle Geburtserfahrung in den heimischen vier Wänden! Sie war da. Sie unterstützte mich, sie ließ mich mein Kind auf meine Art und Weise gebären, ohne zu stören, zu intervenieren.

Dieses Erlebnis hat mich so nachhaltig verändert, dass ich ihr auf ewig dafür dankbar sein werde!!!!!
Nach der Geburt war sie 8 Wochen - und darüber hinaus, für mich da.

Vor wenigen Wochen erfuhr ich, dass sie ab sofort nicht mehr als freiberufliche Hebamme arbeitet. Sie ist nun fest im Krankenhaus angestellt, weil sie unter anderem die Versicherungsbeiträge nicht mehr stemmen wollte.
Das hat mich so tief getroffen, dass es mich nicht mehr los ließ seit dem.

Wir haben mit der Familienplanung noch nicht abgeschlossen. Ich möchte gerne noch mindestens ein weiteres Kind.
Vor drei Tagen kam dann die erschütternde Nachricht, dass ab Juli 2015 alle freiberuflichen Hebammen ihrem Beruf/Berufung nicht mehr nachgehen können, weil der letzte Versicherer aus dem Geschäft aussteigt. Mehr Infos zum aktuellen Stand findet ihr hier, oder bei facebook.

Das ist eine furchtbare Tragödie, deren weitreichenden Folgen noch gar nicht absehbar sind. Die Politik ist gefragt, dort Lösungen zu finden.
Doch was ist, wenn das alles so gewollt ist? Wenn Frauen nur noch im Krankenhaus mit einem Arzt entbinden sollen, ohne bekannte Hebamme, ohne Vorsorge bei der Hebamme, usw.?
Es geht wie immer ums Geld.

Aber was bedeutet das für die ganzen Hebammen, für ihre Familien?
Was bedeutet das für uns Frauen?

Ich muss sagen, ich fühle mich wirklich in meiner Freiheit bedroht.
Ich werde kein Kind mehr im Krankenhaus bekommen, das ist mir zu gefährlich. Das mache ich nicht mit.


Meine Hebamme meinte während der letzten Schwangerschaft mal scherzhaft zu mir, mein nächste Kind bekomme ich dann ganz alleine, ohne Hebamme.

Wird es darauf hinauslaufen? Alleingeburt?

Ganz ehrlich, ich habe Angst!

 

 

 

 

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Windelfrei - ein update

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal über unsere neu gewonnene Windel-Freiheit berichtet.

 

Wie es so ist, wenn man mit relativ alten Babys beginnt, davon möchte ich heute mal erzählen.

Als wir angefangen hatten, lief es super. Fast schon zu gut, um wahr zu sein.


Anfängerglück könnte man es auch nennen ;)

 

Nachdem wir nämlich einige Zeit im siebten Windelfreihimmel schwebten, zeigten sich dann doch die Probleme.

Das Töchterchen wurde mobil und mobiler, ständig busy und unterwegs.

Da war es mit Signalen lesen, sowie geben, auf beiden Seiten nicht besonders leicht.

Oder sagen wir ehrlich, es hat streckenweise fast gar nicht geklappt.

 

Ich war ja -eigentlich- darauf vorbereitet, ich hatte ja genügend Erfahrungsberichte gelesen um zu wissen, dass das normal in dem Alter ist, zusätzlich zu der Schwierigkeit, dass wir erst so spät begonnen hatten.

 

Mein Babylein wollte nicht. Sie wollte spielen.

Sie wollte auf gar keinen Fall abgehalten werden, aber auf dem Topf wollte sie auch nicht sitzen bleiben.

 

Hunderte Situationen gab es, in denen ich genau wusste, dass sie mal muss, sie aber nicht abgehalten werden wollte. Statt dessen hat sie dann 30 Sekunden später auf den Boden, auf meinen Schoß oder sonstwo gepieselt. Das kann einen natürlich ganz schön entmutigen. Ich habe angefangen mich zu fragen, ob sie überhaupt windelfrei sein will... Eigentlich Blödsinn, das weiß ich selbst.

 

Dass sie windelfrei sein will, zeigt sie nämlich sehr deutlich, indem sie sich immer die Windel auszieht, sobald es irgendwie möglich ist.

Aber gut, ständig wollte ich nicht hinterher putzen und mich selbst hat es auch gestresst. Also haben wir tagsüber eine kleine Pause gemacht. Ich habe sie nach wie vor morgens direkt nach dem Aufwachen abgehalten, oder wenn ich mal das Gefühl hatte und sie wollte auch. Den Rest des Tages hat sie dann eben in die Windel gemacht.

 

Ich möchte keinen Stress beim Windelfrei, für mein Kind und für mich nicht. Es ja soll unser Leben bereichern, dem Kind gerecht werden und kein Zwang sein.

 

Etwas einfacher wurde es dann, als wir mit Babyzeichensprache begonnen haben. Wir hatten ein Zeichen für Pipi, welches ich immer machte, bevor ich sie abhielt.

Mit etwa 11 Monaten fing sie an, das Zeichen zu machen, während sie machte. Sie verstand also den Zusammenhang zwischen dem Geschäftchen und dem Zeichen, machte es aber leider nicht vorher, so dass sie mir nur damit zeigen konnte, dass ihre Windel gewechselt werden sollte ;) Auch gut.

Ich habe es dennoch weiter beibehalten und sie hat munter signalisiert.

 

Dann kamen ziemlich rasant ihre ersten Worte hinzu (hilfe, wo ist die Zeit nur hin? Nun fängt sie auch schon an zu quatschen und quatscht bald mit ihrer Schwester um die Wette...) und damit "A-A".

 

"A-A" ist nun ihr Universalwort, auch für Pipi, bisher jedenfalls noch. Und ich erinnere mich an die Zeit mit meiner Großen, die auch eingie Zeit A-a und Pipi das gleiche waren.

Zuerst ersetzte sie ihr Pipi-Zeichen durch "A-A". Also vornehmlich dann, wenn es schon zu spät war ;)

Seit kurz vor dem ersten Geburtstag etwa geht sie dann endlich gerne aufs Töpfchen oder auf den Klositz, was die Situation auch wieder ein bisschen vereinfacht hat. Dort bleibt sie - je nach dem - auch mal länger als 3 Sekunden sitzen. Wenn ich merke, dass sie muss, sie aber direkt wieder vom Töpfchen klettern will, muss ich nun schauen, wie ich sie dazu bringe, einen kleinen Moment sitzen zu bleiben. Mit Fingerspielen kann ich sie recht leicht überzeugen, sitzen zu bleiben. Wenn das Pipi dann kommt, freut sie sich sofort und sagt euphorisch "A-A".

 

 

Und  nun kann sie uns seit ein paar Tagen (sie ist jetzt genau 13 Monate alt) das Pipi vorher anzeigen, in dem sie "A-A" sagt. Sie sagt es nun tatsächlich nicht mehr erst, wenn es zu spät ist, sondern wenn sie merkt, dass sie muss. Sie wartet dann mit dem Pipimachen auch so lange, bis ich mit dem Töpfchen bei ihr bin, oder sie aufs Klo getragen habe. Sie freut sich total, wenn ich ihr sage, dass ich den Topf hole. Man merkt richtig, wie glücklich sie diese neue Situation macht. 

Sie kann selbst entscheiden, wohin sie macht. Sie kann ihre Blase bewusst steuern (da soll mir noch mal jemand sagen, die Kleinen könnten das nicht...).

 

Allerdings haben wir auch noch zwei kleine Probleme. Unterwegs will sie nicht abgehalten werden, d.h. dann muss sie eben in die Windel machen. Ich sage ihr das auch so.

Und nachts klappe es auch schon mal besser, aber sie zahnt aktuell und stillt/pieselt deswegen entsprechend mehr, auch gerne im Halbschlaf beim Trinken. Ich denke das wird auch wieder anders :)

 

Wir haben nichts trainiert.

Wir haben ganz ohne Druck eine Alternative zur Windel angeboten.

Wir haben ihr Bedürfnis nach Windelfreiheit wahrgenommen.

 

Sie hat sich entschieden, wie der Weg läuft.

Sie hat verstanden, dass sie selbst sagen kann, wenn sie muss (oder auch nicht muss. "Nein" sagt sie dann.).

Als wäre bei ihr ein Schalter umgesprungen:)

 

 

Ich bin so froh, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen. Dass ich sie begleiten darf auf diesen ersten Schritten in ein selbstbestimmtes Leben.

Ich bin so dankbar für diese augenöffnende Erfahrung, die mir mal wieder eines lehrt, nämlich: Glaube nicht alles, was man (oder die Pämpersindustrie, Elternratgeber, Kinderärzte) dir sagt. Probiere es selbst aus.

 

Und an einer Stelle bin ich froh, dass ich geglaubt habe, was andere sagen, nämlich, dass es in dem Alter um den ersten Geburtstag rum, schon mal schwierig sein kann.

Und ich bin so froh, dass wir drangeblieben sind, uns nicht haben komplett entmutigen lassen. Ich war kurz davor alles hinzuschmeißen.

 

Auch mit Babys, die spät windelfrei werden, kann es klappen:)

 

Habt Mut!

 

Probiert es aus!

 

Nur eins nicht vergessen: es soll Spaß machen und kein Stress sein. Es geht nicht um Töpfchentraining, sondern um Bedürfnisse :)

 

 

 

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Babys schreien lassen ist doof!

Ja, das ist eine ziemlich klare Überschrift. Und es ist genau das, was ich denke! Babys lässt man nicht weinen. Nie niemals nie!

Der SternTV-Beitrag vom 10.7. zum Thema "Schreibabys" hat zumindest in meinem kleinen Mikrokosmos ziemlich hohe Wellen geschlagen.

Ich selbst habe mich auch an SternTV gewandt, deren Reaktion ist aber bisher mehr als dürftig.

 

Aber nicht nur ich, sondern auch viele andere haben sich den Sender oder die beteiligte Schreiambulanz gewandt, um ihren Unmut kund zu tun.

 

Meine Schwester Katharina hat sich auch intensiv mit dem Thema befasst. Sie gab mir ihren Leserbrief zum lesen und er gefiel mir so gut, dass ich sie gefragt habe, ob ich ihn hier veröffentlichen darf. Ich darf :)


"Die Sendung zum Thema "Schreibabys" fing ganz gut an, das Thema Reizüberflutung als eine mögliche Ursache ist gut und richtig beschrieben worden. Manche Säuglinge mit einer Regulationsstörung sind nicht in der Lage, die Reize adäquat zu verarbeiten, dies wurde vollkommen richtig dargestellt.
 Jedoch heißt dies insbesondere, dass man als Eltern das Kind unterstützen und _nicht_ alleine lassen sollte!
Zu glauben, ein Kind könne zur Ruhe kommen, indem man es 30 Minuten und länger schreien lässt, der sollte mal den Selbsttest versuchen (an dieser Stelle verweise ich sehr gerne auf den Selbsttest vom Nestling blog). Hinlegen und 30 Minuten aus voller Seele schreien, als ginge es ums eigene Leben. Wer sich danach "ruhig und entspannt" fühlt, hat was falsch gemacht.

Mir stoßen bezüglich der Sendung insbesondere drei Momente sehr auf:


1) Das als böses Verhalten dargestellte nächtliche Aufwachen des jungen Säuglings. Ein möglicher Zusammenhang zwischen der sogar vorab erwähnten Regulationsstörung und dem nächtlichen Schreien wird nicht gesehen.
Des Weiteren erklärt Herr Dr. Lion, was passiert wenn das Kind in einem vollkommen dunklen, ruhigen Raum liegt. Der Gefahrenimpuls wird ausgelöst.


Das ein Säugling, welcher nachts alleine in seinem eigenen Zimmer schlafen muss, genau dieser Situation ausgesetzt wird, wird ebenfalls nicht erkannt.
Stattdessen wird das Kind als manipulatives Wesen dargestellt, welches aus reiner Boshaftigkeit und Angewohnheit nachts wach wird ("konditioniertes Verhalten", "mache ich das, passiert das", "gelerntes Verhalten"). Wir reden hier von einem wenige Wochen altem Säugling!

2) Anstatt auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, wird hingegen dazu geraten, es schreien zu lassen. Die Sozialpädagogin verteidigt es, indem sie aussagt, das Kind (sinngemäß) "sei gesund, wisse sich in Sicherheit und die Grundbedürfnisse seien erfüllt." - wobei hier ein sehr defizitäres Wissen über die Grundbedürfnisse eines Säuglings vorausgesetzt wird. Nähe und Körperkontakt gehören bspw. auch zu den Grundbedürfnissen des Babys (welches in der Reportage hauptsächlich im Bett, im Kinderwagen, im Laufstall, auf der Decke zu sehen war....)


Die Mutter verlässt im Video das Wohnzimmer während das Kind schreit, für das Kind heißt es: Mama ist weg, ich bin alleine. Da ist es egal, dass die Mama nur im Nebenzimmer ist, für einen Säugling ist weg gleich weg. Es weiß nicht, dass sie gleich wieder kommt und ihm nichts passieren wird. Es hat Angst!
Was dort also erzählt wird ist reines Schönreden, wir haben es mit nichts anderem als mit schlichtem Schreien lassen zu tun.

3) Das Baby "lernt was falsch ist, es lernt: ich schreie und jemand kommt".
Daraus spricht so unfassbar viel Unwissenheit, weswegen ich ein wenig weiter ausholen möchte:


Hier werden Erkenntnisse zu den Themen "Urvertrauen" und "Bindung" völlig außer Acht gelassen. Auch, dass ein Säugling gar nicht in der Lage ist, zu manipulieren, scheint nicht bekannt zu sein. Dazu ein kleiner Text von Dr. Rüdiger Posth.


Die Sorge, daß der kleine Fratz den Eltern auf der Nase herum tanzt, ist ziemlich unbegründet.

Ein Lernen im eigentlichen Sinne, d.h. geistige Vorwegnahme eines zu erreichen Ziels, Planung einer adäquaten Handlung aus dem faktischen ("expliziten") Gedächtnis heraus und Schlußfolgerung, Annahme und Ziel auf diese Weise in Übereinstimmung zu bringen, sind von einem kleinen Säugling aus verschiedenen Gründen nicht zu leisten:

  • Sein faktisches Gedächtnis ist noch unreif, nachweisbar dadurch, daß das diesbzl. Zentrum im Gehirn, der Hippocampus noch nicht optimal arbeitet.
  • Die für planendes Handeln zuständigen Hirnrindenabschnitte im Frontalhirn des Menschen sind größtenteils noch nicht an das assoziative System angeschlossen. Beweise dafür liefern uns die Positronenemissionstomographie (PET) und die funktionelle Magnetische Resonanztomographie (fMRT). [...] Unglücklicherweise funktioniert sein emotionales Gedächtnis schon, und zwar vom ersten Tag an. Dazu gibt es ein anderes Gedächtniszentrum, die Amygdala oder Mandelkerne. [...] Und darüber werden nun all die frühen Gefühle (zunächst eben ohne den faktischen Hintergrund) peu a peu abgespeichert. Das hat die Natur deswegen so eingerichtet, damit der Mensch vom ersten Tag an mittels seiner Gefühlshaftigkeit eine primäre Bindung zu seiner Bezugsperson aufbauen kann. [...]

 Wenn nun der Säugling in dieser "Arbeit" immer wieder heftig erschüttert wird, wird er in seiner Entwicklung Schwierigkeiten bekommen. [...]

Zum Thema Bindungstheorie steht auf Wikipedia:
Die Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle objektiv vorhandener oder subjektiv erlebter Gefahr (Bedrohung, Angst, Schmerz) Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen zu suchen und zu erhalten. [...]
Sicher gebundene Kinder entwickeln aufgrund von elterlicher „Feinfühligkeit“ eine große Zuversicht in die Verfügbarkeit der Bindungsperson. Die Feinfühligkeit der Mütter ist gekennzeichnet durch die prompte Wahrnehmung der kindlichen Signale, der richtigen Interpretation dieser und einer angemessenen sowie prompten Reaktion auf diese Signale, welche keine starke Frustration beim Kind hervorruft. [...]
[Es gibt] Zusammenhänge zwischen psychopathologischen Störungen im Erwachsenenalter und Bindungsstörungen.

 


 Prompte Reaktion bedeutet alles andere als den Raum zu verlassen, während das Kind im Bettchen liegt und schreit.


 Zumal dies wohl definitiv als „starke Frustration“ gewertet werden kann.
Das Ziel sollte sein, dass das Kind eben genau das "lernt", was hier als schlecht deklariert wird. Nämlich, dass das Kind in Not weiß: wenn ich weine, dann ist jemand für mich da!

Nun, manche lassen sich mit Psychologie nicht überzeugen, zum Glück gibt es in der heutigen Zeit auch viele Erkenntnisse aus der Neurobiologie: Flucht der Bezugsperson:

Das Kind weint oder schreit, die Mutter schließt die Tür vom Kinderzimmer und geht fort, um das Schreien nicht zu hören (flüchtet).
 [...]
Neurobiologisch betrachtet wird durch das weinende Kind in diesen Fällen bei der Mutter das neuroendokroine Selbsterhaltungssystem Stressreaktion anstelle des Bindungssystems aktiviert. Dies sorgt für Ausschüttung von Epinephrin/Norepinephrin, was die Motivation für Kampf oder Flucht erhöht.
 

Es erfolgt beim Kind eine kurzfristige Stressreaktion und Ausschüttung von Glucocorticoiden, es hört auf zu weinen und eventuell wird das Bindungssystem unterdrückt. Das Kind entwickelt ein negativ besetztes inneres Modell der Interaktion/(unsichere Bindung).


Es hört auf zu weinen! Genau das, was die Familie erreichen möchte, nicht wahr? Die Kosten muss das Kind tragen, aber wen interessiert das schon...

Der Zusammenhang zwischen frühkindlichem Stress und neurologischen Schäden ist mittlerweile zu genüge belegt, man kann beispielsweise "Stress" und "Hippocampus" bei google eingeben, dann findet man haufenweise Studien dazu (z.B. hier).


Mit einmal schreien lassen schadet man seinem Kind sicher nicht dauerhaft!

Wenn einem aber von "Experten" geraten wird, sein überreiztes Kind jedesmal - also bis zu mehrmals täglich - schreien zu lassen, bis es aufgibt(!), dann kann man durchaus von emotionaler Vernachlässigung und somit von Kindesmisshandlung mit all ihren negativen Folgen reden.

Wenige Minuten Internetrecherche hätten gereicht um zu erkennen, dass die sogenannte Expertin _alle_ bekannten Studien ignoriert und Sätze von sich gibt, deren Inhalte längst widerlegt wurden (siehe oben).


Hier werden hilflose Eltern vorgeführt, sie werden zur Kindesmisshandlung angeleitet und all dies wird dann auch noch als "Erfolg" dargestellt. Traurig...

Es gibt so viele Möglichkeiten, Eltern eines Schreibabys zu helfen (bedürfnisorientierter Umgang mit dem Kind, Hilfe durch Organisationen wie "Wellcome" u.s.w.), nichts davon wurde in der Sendung erwähnt.

 

Es scheint so, als wäre Schreien lassen die einzige Lösung.

 

Richtig ist, dass es die einzige Lösung ist, die niemals bewusst angewendet werden sollte.

Übrigens: Die postulierten Methoden und das vemittelte Bild vom Kind entspringen der Ideologie des dritten Reiches, hierbei nennenswert: "Die (deutsche) Mutter und ihr erstes Kind" von Johanna Haarer, welches lange Jahre die Standardlektüre zur Erziehung war:


„Die Erziehung wird bei Haarer zu einer Technik, die durch die Ablehnung von Freude, Zuneigung oder Trösten gekennzeichnet ist und (nach Sigrid Chamberlain) das „Kind als Feind“ betrachtet.“ Die negativen Auswirkungen waren tatsächlich auch damals schon bekannt und erwünscht - man wollte gefügige Untertanen haben.

 

Wir wollen starke Kinder! Kinder, die den Mut haben laut zu sein, wenn ihnen etwas nicht passt! Kinder, die ihre Bedürfnisse mitteilen und deren Bedürfnisse erfüllt werden.

Wir wollen Kinder, die Selbstbewusstsein haben!

 

Es ist nicht immer leicht, diesen Weg zu gehen.

Aber es zahlt sich aus!

 

 

 

 

 

 

 

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Warum dürfen Große eigentlich alles?

In den letzten Tagen gab es Vorkommnisse, welche mich heute zu diesem Blogeintrag bewegen.

 

Es geht um Kinder.

Nicht nur meine Kinder, sondern Kinder ganz allgemein. Um Erwartungen, was die Kinder alles können müssen, wie sie sich zu verhalten haben.

 

Die Tage traf ich auf eine Mutter, die eine Auseinandersetzung mit ihrer 4-jährigen Tochter hatte. Dieses kleine Mädchen hatte schlechte Laune, ziemlich schlechte Laune. Allerdings hatte nicht nur sie schlechte Laune, sondern auch ihre Mutter. Es ging nun darum, dass das kleine Mädchen eben schlechte Laune hatte. Die Mutter meckerte und meckerte, gipfelte darin, dass sie dem Kind androhte es beim Sport (wo wir grade waren) zu lassen und dort nicht mehr abzuholen. Mir war ganz schlecht, schließlich war ich gezwungen, diese Streitigkeit direkt mitzuerleben. Nicht nur ich war geschockt, auch meine große Tochter schaute ziemlich bedröppelt. Ich musste sie unweigerlich in den Arm nehmen und küssen.... Die andere Kleine war auch ziemlich traurig (wen wundert es), so dass ich versuchte, die Mutter zu beschwichtigen. Ich sagte ihr, dass wir ja alle mal einen schlechten Tag hätten, usw. Das traf (natürlich) auf taube Ohren, was mir eigentlich schon vorher klar war, aber ich musste was sagen. Das geht doch so nicht.

 

Kinder sind ja nicht einfach so, aus einer Laune heraus (haha) schlecht gelaunt. Vor allem nicht, wenn das - nach Aussage der Mutter - jeden Tag so ist. Da ist ja irgendwas im Argen. Wem die Kloetersbriefe kein Fremdwort sind, der konnte hier ein gutes Beispiel für einen schlechten Ausdruck sehen.... :(((

 

Warum erzähle ich das?

Zusammen mit dem grauenvollen Stern-TV Bericht zum Thema "Schreibabys", indem die Sendung das Schreien lassen propagandierte und kleine Babys als manipulativ berechnend darstellte (ein Unding), brachte mich diese Situation zum Nachdenken.

 

Glücklicherweise bin ich ja Mutter in einer Generation, in welcher es nicht mehr jedem egal ist, wie mit den Kindern umgegangen wird. Aber dennoch treffe ich auch auf viel Unverständnis und althergebrachte Meinungen, wie Kinder zu funktionieren haben, damit sie keine "Demonstranten" werden, wie mir mal jemand sagte..... Kinder werden erzogen, sobald sie auf der Welt sind. Sie haben anscheinend schon als kleine Säuglinge nichts besseres zu tun, als unseren Frieden zu stören und uns zu ärgern. Sie sind gemein zu uns, laut, haben schlechte Laune, schreien rum, wollen alles von uns haben....

 

 

Aus diesem Grunde möchte ich nun heute ein Geständnis ablegen:

 

  • ich habe manchmal schlechte Laune
  • ich habe manchmal sogar grundlos schlechte Laune
  • wenn ich schlechte Laune habe, bin ich manchmal gemein zu meinen Mitmenschen
     (fragt mal meinen Mann....)
  • ich habe sogar schon mal geweint, um meinen Willen zu kriegen
  • wenn ich meinen Willen nicht kriege, finde ich das ziemlich doof und bekomme vielleicht schlechte Laune.
  • wenn ich weine, will ich nicht alleine sein - ich will in den Arm genommen werden, auch wenn ich selbst "schuld" an dem Schlamassel bin.
  • ich teile ungern
  • manche Sachen teile ich gar nicht, auch wenn es jemand von mir verlangt
  • ich hab noch nicht mal ein schlechtes Gewissen deswegen
  • ich mag nicht alles essen, was man mir vorsetzt
  • ich esse nicht immer auf
  • ich esse unregelmäßig und habe auch schon mal Süßigkeiten vor dem Essen gegessen, obwohl ich wusste, dass ich dann keinen Hunger mehr auf was "Richtiges" habe
  • ich kaufe mir - einfach so - mal einen Schokoriegel an der Kasse
  • ich esse generell zu viele Süßigkeiten
  • ich gehe manchmal zu spät ins Bett
  • und das, obwohl ich weiß, dass ich dann am morgen müde und unausgeglichen bin (dann: schlechte Laune, siehe oben)
  • ich schlafe NICHT durch
  • ich schlafe ungern alleine
  • ich brauche manchmal eine Stunde um einzuschlafen
  • ich bin manchmal in unpassenden Situationen laut
  • und wenn ich jetzt noch weiter nachdenken würde, würde mir sicher noch mehr einfallen.....

 

 

Ich frage mich, warum darf ICH das alles?

 

Warum ist es gesellschaftlich akzeptiert, wenn ICH mich so verhalte?


Warum ist es bei Kindern unerwünschtes Verhalten, welches korrigiert werden muss?

 

Und warum verhalte ich mich heute noch so, obwohl ich schon vor so langer Zeit eigentlich "korrigiert" wurde?

 

(Vorsicht Ironie) Soll das etwa heißen, Erziehung ist sinnlos?

 

 

 

Ich würde mir so sehr wünschen, dass Kindern das gleiche Recht zustünde wie uns Erwachsenen.

Dass wir Erwachsenen mal an uns selbst denken, bevor wir etwas von unseren Kindern verlangen.

Ich wünsche mir eine Welt, in der Kinder einfach nur "sein" dürfen, ohne ständig korrigiert zu werden...

 

 

 

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Unser neues Familienmitglied: Bakfiets

 

Ich als passionierte Radfahrrerin habe ganz schön lange auf diesen Tag gewartet. Nun war es heute endlich so weit.

Wir haben unsere erste Tour mit dem Bakfiets gemacht.

Lange haben wir hin und her überlegt, ob wir einen Anhänger, oder lieber ein Bakfiets fahren wollen. Eine Probefahrt machte dann doch deutlich: Bakfiets. Ganz klar.

 

Für mich gab es mehrere Gründe, die letztendlich dafür sprachen. Ein Bakfiets ist zwar nicht ganz so wendig und flexibel wie ein Rad mit Anhänger, aber dafür macht das Fahren unheimlichen Spaß. Man ist hier bei uns DIE Attraktion auf der Straße (und das, obwohl wir grad mal 40km von Holland weg sind), was natürlich sicherheitstechnisch ganz gut ist - so schnell wird man sicher nicht übersehen.

Die Kinder sitzen sich gegenüber und können wunderbar Quatsch miteinander machen und zusätzlich habe ich sie bei ihrem Unfug auch noch direkt im Auge.

 

Und man kann in unserem Fall gleich 4 Kinder mitnehmen, was auch in Hinblick auf die noch nicht beendete Familienplanung nicht unwichtig ist. Allerdings frage ich mich, ob ich Lust habe, ständig mit 3 oder 4 Kindern zu fahren. Das ist nämlich ganz schön anstrengend. Und noch haben wir keinen Motor eingebaut. Die Option steht aber noch, aber erst mal schauen, wie es ohne Motor klappt :)

 

Und da es sich hier um ein Lastenrad handelt, welches 150kg Zulandung in der Kiste erlaubt, kann ich natürlich auch super Einkaufen fahren :)

 

Ein bisschen musste ich mich an das neue Fahren gewöhnen, aber nach einigen Minuten geht das schon ganz gut. Die kleine Tochter hatte allerdings mehr Anpassungsschwierigkeiten, was wir so nicht erwartet hatten. Naja, ich hoffe, sie gewöhnt sich schnell an die Ruckelei, ich will das Rad doch immerhin täglich 4x7=28km fahren.

 

Das Bakfiets ist von  De Fietsfabriek und die Farben sind für mich der Knaller :)))) Sehr dezent. Nur die Werbung auf den Seiten möchte ich gerne noch loswerden. Ich hab ein paar Ideen, weiß aber noch nicht genau, was ich mache. Entweder eine irre 70er-Jahre Tapete, Decopatch, oder einfach nur überlackieren und dann bemalen. Mal schauen.

Der Babysitz braucht auch dringend einen hübschen Bezug und die Gurte Schoner. Also demnächst hier: Pimp-my-Bakfiets.

 

 

Und nun noch ein paar Bilder von dem guten Stück:

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Windelfrei

Heute geht es mal um Bedürfnisse.

Viel zu spannend ist das Thema, als dass ich nicht darüber schreiben möchte.

 

Windelfrei. Freiheit.

 

Gehört habe ich davon vor langer Zeit, irgendwann, als die große Tochter ein Baby war. Allerdings habe ich den Gedanken nie so ganz ernst genommen. Ich dachte immer, das sei was für totale "Freaks" (macht mich das jetzt letztendlich zum Freak? Oder war ich es schon vorher??? ;))

Naja, wie dem auch sei, in weiten Teilen unseres Planeten machen sich die Menschen keine Gedanken um Windeln, dort gibt es einfach keine.

Aber wie machen die das dort?

Dass das einfach so klappen könnte, darüber habe ich nie nachgedacht. Zu sehr ist meine Vorstellung geprägt von unserem kulturellen Gedankengut.

Babys und Windeln, das gehört doch einfach zusammen. Oder etwa nicht?

 

Beim zweiten Kind ist mir von Anfang an aufgefallen, dass sie recht deutliche Signale gibt, wenn sie mal muss. Das große Geschäft habe ich schon lange, mal mehr, mal weniger zuverlässig abgehalten. Aber Pipi? Ich hätte nicht gedacht, dass das auch so einfach sein könnte.

 

Jedenfalls war vor kurzem "Windelfreiwoche" und ich habe ein bisschen mehr zu dem Thema im www gelesen (DANKE für die Woche!!!!! DANKEEEEE). Je mehr ich darüber las, desto mehr wollte ich es einfach wissen. Ist das wirklich so einfach? Naja, ein bisschen entmutigt hat mich die Tatsache, dass es recht schwierig sein soll, mit größeren Babys zu starten, mein Baby ist ja schon 9 Monate alt zu der Zeit. Aber ich war trotzdem neugierig genug. Öfter mal was neues, ich experimentiere ja gerne rum.

 

Und was habe ich schon zu verlieren? Nichts.

Genau. Und deswegen habe ich es einfach ausprobiert.

 

Ich habe also angefangen, sie zuhause ohne Windel zu lassen. Unterwegs trägt sie weiterhin als Backup eine Windel, das ist mir (noch?) zu riskant (ich halte sie untwerwegs aber trotzdem ab). Ich beobachte ihre Signale und mache faszinierende Entdeckungen. Viele Reaktionen ihrerseits sind einfach nur "Pipiwünsche". Wenn ich daran denke, wie oft sie bisher wohl geweint hat, weil sie einfach nur pipi musste.... Oder im Schlaf wach wurde.... Und ich habe mich in diesen Situationen immer gefragt, was sie nur hat... Na gut, da werde ich eines besseren belehrt.

 

Es geht ja um gegenseitige Kommunikation - und da muss ich einiges dazulernen.

Es ist schon eine kleine Herausforderung, aber es macht mir unheimlich Spaß!

Ich bemerke, dass es uns unheimlich gut tut, dieses wichtige Bedürfnis zu achten.

Mein Baby scheint wirklich zufriedener und regelrecht dankbar. Sie freut sich richtig darüber und hat total Spaß daran, auf den Boden zu pieseln, hihi...

Und nebenbei lerne ich völlig neue Seiten an meinem Baby kennen.

Der amerikanische Begriff für Windelfrei ist "Elimination Communication". Den Begriff finde ich noch ein bisschen passender. Wir sind nicht ganz windelfrei, wir kommunizieren. Und wir nehmen Bedürfnisse wahr.

 

Für uns ist es am wichtigsten, dass ich sie nach Intuition in bestimmten Situationen abhalte. Besonders nach dem Schlafen oder Tragen muss sie recht zuverlässig. Dann biete ich es ihr einfach an und in aller Regel macht sie dann auch direkt.

Wenn sie im Spiel vertieft ist, geht es schon mal in die Hose, aber gut, das gehört dazu.

Im Tragetuch und im Schlaf signalisiert sie ganz sicher und zuverlässig. Das Tuch ist also auch hier der beste Freund :)

 

Und es geht ja auch nicht darum, dass sie "trocken wird". Es ist ja kein Wettbewerb oder ähnliches.

Es ist ein Angebot für mein Kind. Wenn sie es annehmen will, wird sie es tun.

 

Und mein Baby will es annehmen. Sie ist anscheinend ein perfektes Windelfreibaby, dass sich auch nicht davon abhalten lässt, sich nach 9 Monaten noch an Windelfrei zu gewöhnen.

Sie hat sich nämlich so schnell daran gewöhnt, dass sich unsere Windelwäsche extremst minimiert hat.

In der Nacht macht sie seit gut 1,5 Wochen einfach gar nicht Pipi. Wenn ich sie morgens dann abhalte, macht sie sofort. Interessant an dieser Stelle ist auch, dass sie keine Verdauungsprobleme mehr hat. Sie macht morgens einfach und muss sich nicht mehr quälen. Das ist für uns sicher der größte Gewinn an der Sache.

Tagsüber ist es immer unterschiedlich. Im Schnitt haben wir hier momentan so ein-zwei nasse Windeln oder Höschen am Tag.

Das ist schon ein toller Schnitt für den Anfang, wie ich finde. Auch unterwegs klappt es super. Oft gibt es halt noch Situationen, in denen ich denke "jaaa, ich hätte es wissen sollen". Was mich bruhigt ist, dass ich es eigentlich schon wusste - instinktiv - aber nicht gehandelt habe, weil ich es nicht genug wahrgenommen habe.

Aber da muss -ich- noch üben, wie gesagt.

 

Ich hätte nieeee gedacht, dass es so einfach funktioniert. Ich bin froh, diesen Schritt gewagt zu haben und bin ganz gespannt, wie es sich weiter entwickelt.

 

 

Für mich ist wichtig, dass es uns beiden Spaß macht und kein Zwang ist.

Ich will dieses Bedürfniss meines Babys wahrnehmen.

Ich will ihr die Möglichkeit geben, trocken zu bleiben, wenn es ihr Wunsch ist - und es scheint so, als sei es ein großer Wunsch.

 

Bedürfnisorientiert.

  Und nebenbei noch ein bisschen besser für die Umwelt :)

 

Ein bisschen traurig bin ich, dass ich es nicht eher versucht habe.

Aber gut. So ist es nun eben.

 

Und ich möchte allen den Mut habe, es auch mit größeren Babys einfach auszuprobieren.

Mehr als "in die Hose gehen" kann es ja nicht ;)

Probiert es einfach mal aus :)

 

Viel Spaß!

 

 

 

Und nebenbei nähe ich grad noch geeignete Backups :) Die zeige ich dann beim nächsten mal.

 

 

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Free & Easy Poncho Tutorial

Die aktuelle Lage ist für uns alle eine besondere Herausforderung.
Die Kinder trifft es scheinbar in besonderem Maße. 
Seit letzter Woche muss in den Klassenräumen dauergelüftet werden, die Kinder ziehen sich an, aus und wieder an.

Ich wollte meinem Kind die Situation so einfach und komfortabel wie möglich machen. Decken sind schnell übergeworfen, stören aber weil sie ständig rutschen und sind auch nicht an jeder Schule erlaubt. 

Ein Poncho war für mich die logischste und schnellste Idee. Ruckzuck übergeworfen, bleibt er an Ort und Stelle und sieht auch noch so schick aus, dass das Kind ihn auch im Alltag tragen mag. 

Ich habe beschlossen, für all euch da draußen einen einfache Anleitung zu schreiben, die hier nun folgt.
Ich verspreche euch, es ist wirklich ganz leicht :) 

Die Grundidee des Ponchos ist uralt und nicht auf meinem Mist gewachsen :) 




Was brauchst du für den Poncho?

  • dicke Wolle nach Wahl (ich habe Finkhofwolle benutzt) ca. 400g
  • Häkelnadel Nr. 7 oder 8 (je nach dem wie fest ihr arbeitet) 
  • Nadelspiel Nr. 6 für den Kragen
  • Maßband
  • Grundkenntnisse im Häkeln und ggf. Stricken, gebraucht werden Luftmaschen, Kettmaschen und Stäbchen für den Pocho und rechte/linke Maschen, sowie elastisches Abketten für den Kragen.

 

Anleitung

Schnapp dir deine Wolle und Häkelnadel und schlage 64 Luftmaschen (LM) an.
Danach schließt du den Kreis mit einer Kettmasche (KM) und machst noch mal 3 LM.
Danach folgen 2 Stäbchen (Stb) in die nächsten beiden Luftmaschen aus dem Luftmaschenring und 1 LM. Damit hast du dein erstes „Päckchen“ fertig. 
Wenn du eine LM häkelst, überspringst du die LM im angeschlagenen Kreis. 

Den Rest der Runde werden nun immer wieder 3 Stb und 1 LM im Wechsel gehäkelt, bis du  am Ende des Kreises angelangt bist. Auch hier werden die LM im Kreis übersprungen.
Dadurch entstehen kleine Lücken, in die in der nächsten Runde die 3-er Päckchen gehäkelt werden.  

Bist du am Ende des Kreises (die Letzte Masche sollte eine LM sein), schließt du die Runde mit einer KM.



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Tomke for Ladies - der 4-in-1 Hoodie-Traum



Freudig stelle ich euch heute ein wunderbares neues Schnittmuster vor, und zwar die Damenversion des Tomke von Lolletroll (bekommst du ab heute hier)

Tomke ist ein lässiger Hoodie, der bequem sitzt und viele tolle Kragenvarianten bietet.


Wärend der Probenähzeit habe ich den Loopkragen und die "Krapuze" getestet. Es gibt aber noch zwei weitere Kragenformen, nämlich einen einfachen Schalkragen und einen Stehkragen.


Wie ihr seht, ist der Schnitt dadurch sehr wandelbar und lässt keine Pulliwünsche offen.

Ich liebe ja solche Kombischnitte, wie ihr wisst.



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Erdbeer Gretchen




Ich habe mich mal an einem neuen Schnitt versucht, und zwar das Mäntelchen Gretchen von Madame Jordan.

Der Herbst kommt mit unaufhaltsamen Schritten näher, und auch wenn es noch sommerlich warm draußen ist, wollte ich schon gerne die nächste Jackengröße parat haben.

Also habe ich am vergangenen Wochenende beide Mädchen benäht. Das erste Werk zeige ich euch nun.


Ich hatte ein kleines Mäntelchen vor dem inneren Auge, außen rot, innen kuschelig.


Im Stoffladen stolperte ich dann über diesen hübschen, dunkel-satt-roten Feincord, der dem Töchterlein gleich gefiel. Dazu suchte sie noch beerefarbenen Cord für die Tasche und kleine Erdbeerknöpfe aus. Ein Erdbeermäntelchen, das ist es ja quasi, wonach der Schnitt und Stoff schrien.



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Sternchen Lotty




Puuuuust!

So viel Staub hier....


Dabei war ich so fleißig in der letzten Zeit, und habe gar nichts gezeigt..

Ich habe jede Menge neuer Schnitte probiert und dabei neue Lieblingsschnitte entdeckt, Shirts, Hosen, Unterwäsche, alles dabei ;)

Ganz weit vorne mit dabei Malotty von ki-ba-doo, welche schon 3 mal in meinem Schrank wohnt, aber noch keine (neuen) Fotos existieren. Ich hab ja schon welche gemacht, dann ging mein Computer kaputt...

Naja, so ist das manchmal. Der Juni war gespickt mit Terminen, Kindergartenabschied und vielen Ausflügen und Feierlichkeiten. Nun sind Ferien, bevor es dann mit der Schule losgeht! Das Schulkind in spe ist schon sehr aufgeregt, trauert aber auch der schönen Kindergartenzeit hinterher.


Okay, zurück zu (Ma)Lotty. In groß schon für gut befunden und nun für mein Patenkind zum 9. Geburtstag genäht. Das sah meine Große und bestellte gleich eine für sich. Ich war mir erst unsicher, ob ich den Schnitt an so kleinen Mädels schon mag, aber das Ergebnis gefällt mir dann doch sehr gut. Es passt auf jeden Fall gut zu ihr.


Genäht habe ich Gr. 122, hätte ruhig 116 sein können, die Ärmel hab ich gekürzt und von der Weite was weggenommen.


Und ich habe mich mal an eine Negativ-Applikation gewagt. Sehr cool, finde ich! Und passt meier Meinung nach perfekt zum Schnitt. Als Hintergrund habe ich den gleichen Stoff verwendet wie fürs Top.


Und nun noch ein paar Fotos, meine kommen auch noch. Irgendwann. :)




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Pippilotta Wollmonster


Ich zeige mal wieder ein Monster, hab ich ja schon lang nicht mehr gemacht :)


Dieses lustige Exemplar macht sich heute auf den Weg zu seinem neuen Besitzer.


Mögen sie viel Freude mit ihm haben :)





Und was ich sonst noch mache?

Eigentlich müsste ich mal ein paar T-Shirts für die Kinder nähen, aber erst mal muss dieser Pulli fertig werden. Er ist fürs Kleinkind, in lieblingsgelber Baumwolle mit Lieblingsregenbogen. Ganz aktuell ist das Bild nicht mehr, sie hatte ihn gestern schon halbfertig an ;) Aber heute mache ich ihn ganz fertig und dann gibts Bilder.



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Pimp my Hackenporsche



Mausgrau.


Mehr muss ich glaub ich zu der Optik des Trolleys nicht sagen.


Ich wollte aber schon lange nen richtig vernünftigen Hackenporsche haben, mein Alter war nicht besonders zuverlässig und verlor auch schon mal gerne ein Rad in unpassenden Situationen, z.b. wenn ich grade mitten auf der Straße war, oder ähnliche Scherze.


Dieses Exemplar hier war wirklich sehr sehr günstig für einen guten Andersen Trolley, und wofür kann ich denn nähen, wenn nicht für solche Fälle.

Also mitgenommen und Stoff besorgt.


Und was bietet sich da mehr an, als dieses Wachstuch über und über mit meinen allerliebsten Graziela Äpfeln bedruckt. Graziela druckt seit einiger Zeit die alten Klassiker wieder auf Stoff, was mein Retroherz erfreut. Sogar Jersey gibts seit kurzem, den mussmussmuss ich auch vernähen :D

Die blauen Äpfel auf Vintage Bettwäsche vernähe ich inwischen seit Jahren und liebe sie immer noch, grade vor kurzem sind sie wieder zu Hosentaschen geworden (siehe unten).


Und die Kinderdecke im Bett wird mit dem herzigen Eisenbahnbezug bezogen, den ich vor Jahren mal für 50 Cent (jawoll) auf dem Kinderflohmarkt gefunden habe.


Naja, genug geredet..

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Ich hab genäht. Nach selbst gebasteltem Schnitt.

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Und jetzt ist es MEIN Hackenporsche.

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Frühlingsgrüne Retro Latzhose


 

OH OH

ALLES WIRD GRÜN

und stürzt sich neu ins Leben hinein

YEAH YEAH

es fängt an zu blühn

die Tage werden länger

wie schön es ist

am Leben zu sein

 

(Aus diesem sehr (!) empfehlenswerten CD/Buch)

Mit diesem Lied auf den Lippen zeige ich heute mein neuestes Werk:

 

 

Ich stand heute mit dem Kleinkind um Stoffladen und sie äußerte einen Wunsch - eine Hose in grün!

Moment, ich hatte doch noch grünen Cord übrig, fiel mir zum Glück noch ein.

Ich hatte mir daraus auch mal eine Hose genäht, die ich seit inzwischen Jahren sehr gerne trage.

Dieses Reststück sollte eigentlich für eine Kleinkindhose reichen.

 

Ich hatte gleich eine Hose vor meinem inneren Auge und machte mich zuhause gleich ans Werk.

Für die, die nicht sofort erkenne, wer meine Inspirationsquelle war, ich mag so gerne die dänischen Kinderklamotten von Albababy und suchte schon lange eine Hose in grün - was in ihrer Größe echt schwierig zu sein scheint...

 

Aber wofür kann ich denn nähen ;)

Also hab ich im Stoffladen noch etliche Meter Schrägband dazu gekauft und noch ein paar Stoffe für neue Hosen für mich, besagte grüne Hose fällt fast auseinander und auch andere Hosen von mir geben langsam den Geist auf... Dazu noch gelb und pinke Stoffe für Kleidchen im Retrostil, bisher nur im Kopf schon fertig ;))

 

Wieder zuhause machte ich mir kurzerhand einen eigenen Schnitt, passte ihn an vorhandene Stoffmenge an (ein bisschen musste ich unten an einem Bein stückeln...) und nähte los. Dieses ganze Schrägbandgedöns ist nichts für Ungeduldige, das ist sicher ;)

 

Und dann die Anprobe, welche bei eigenen Schnitten immer besonders aufregend ist.

Passt mit Zuwachs. Genau so wollte ich es :)

Puuh, was ein Glück!

 

Und da der Schnitt gut ist, wie er ist, wird da bestimmt noch eine folgen.

 

Aber nun erst mal frühlingsgrün, wie die Bäume!

 

(noch nicht abgeschnittene Fädchen bitte ich zu entschuldigen)

 

 

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Empire Tunika und Kleid



Ich hatte mal wieder die Ehre und durfte den neuesten Schnitt von Lolletroll probenähen.

Ihr bekommt den Schnitt ab morgen bei Dawanda :)


Empire ist ein Allroundtalent für Mädchen, eine Tunika, ein Kleid, langarm, kurzarm, wie es beliebt.


Und was soll ich sagen!

Eigentlich kann ich gar nicht viel sagen, der Schnitt ist perfekt.

Er ist wirklich total schön und sitzt wie erwartet einfach super.


Ich zeige euch hier einmal eine Tunika, und ein Kleid nach dem Schnitt, beide kurzärmelig für die wärmeren Tage.

Sehr wandelbar und auch mit Kapuze nähbar.





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Pimp my Parka




Es war einmal ein ur-alter Parka, genau genommen aus Mutters Kleiderschrank, von Anfang der 70er Jahre.

Dieser Parka wohnt seit 20 Jahren in meinem Kleiderschrank und wurde über die Jahre mal mehr, mal weniger oft von mir getragen.

Nun trug es sich zu, dass er mir in die Hände fiel, und mein Gedanke war "ganz schön farblos, der Alte".

Aber gut ist er immer noch. Man sieht ihm sein Alter definitiv nicht an, genau wie mir :D


Nun gut, ich habe ja im letzten Jahr die Häkellei für mich entdeckt und so hatte ich gleich eine Idee.


Viele bunte Blumen habe ich gehäkelt, und ein bisschen Frieden, wie es sich für eine ordentliche Hippiejacke gehört.

Die Kapuze hat ein Futter bekommen, welches genau so alt wie der Parka ist, Bettwäsche mal wieder.


Ja und dann hier und da noch ein bisschen Klimbim und fertig ist meine neue Lieblingsjacke.


Habt ihr auch so Teile, die mit euch "groß" geworden sind?



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Hallo Frühling




Ein kleiner Zwerg begrüßt den Frühling.


Wunderschön lacht die Sonne vom Himmel, wenn das klein Grund ist, dieses Kleid ohne Jacke auszuführen :D


Den Schnitt habe ich selbst gebastelt, Grundlage war allerdings natürlich Friis ;)

Ich glaub, Friis braucht bald ne eigene Kategorie :D :D :D


Und nun, statt vieler Worte, lasse ich lieber Bilder sprechen:



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mal wieder bunt gegen Wintergrau


Ich hab ja kürzlich die Friis Erweiterung probegenäht und für toll befunden, so dass ich das auch in groß unbedingt ausprobieren musste.

Ich darf momentan nen Meitai und nen Stillpulli als Auftrag nähen und noch ne Hose stricken, da muss ich zwischendruch irgendwie immer noch was für mich machen ;)


Und was soll es anderes sein, als ein regenbogenbunter Friis? Ich muss ja meiner Linie treu bleiben :P



 

Ich hab meinen Friis also mit hohem Kragen ausgestattet und Richtung Po ein bisschen verlängert.


(btw die Bilder sind nicht ganz so toll geworden, dank Lichtmangel...)



 


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Friis 2.0 - die Erweiterung


Ihr wisst ja, ich und Friis von Lolletroll...


Und entsprechend groß ist die Freude, dass ich die Schnitterweiterung probenähen durfte!

Der Schnitt war ursprünglich ja nur ein Hoodie, nun kann man ihn auch als Pullunder oder als kurzärmeliges Shirt nähen.

Und anstatt der Kapuze kann man nun einen Schalkragen wählen.


Das macht diesen Schnitt so wunderbar wandelbar, wie ich es liebe :D


Ich kann euch nun meine Versionen von 2.0 zeigen.

Für das kleine Kind gibt es einen Pullunder mit Kapuze aus dem coolen Füchse-Retrojersey und seitlichen Taschen.

Das große Kind bekommt einen Langarmpulli mit Kragen. Sie mag nicht so gern Kapuzen, von daher ist diese Version für sie ideal. Er ist aus pflaumefarbenem Nicky mit Sterne-Sweat von Lillestoff.


Mein Fazit: Sehr cool!


Und hier die offiziellen Bilder:



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Crayon - Art - Tutorial



Irgendwann stolperte ich bei pinterest mal über diese Art von Bildern, die aus geschmolzenen Wachsmalstiften gemacht waren.


Da es meist Regenbogenbilder waren, haben sie meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell erregt. Dem ein oder anderen dürfte ja schon mal meine Vorliebe für Regenbögen aufgefallen sein ;)



Schon länger hatte ich vor, dazu eine Anleitung zu schreiben, bin aber einfach nur noch nicht dazu gekommen. Heute wurde ich bei facebook aber mal wieder daran erinnert, dass ich es machen wollte.

Das Bild habe ich schon vor 1,5 Jahren gemacht, aber damals wohlweißlich die Arbeitsschritte fotografisch dokumentiert, weil ich ja eben einen Blogeintrag dazu machen wolle...



CRAYON - ART


So nennt man die Bilder, die aus geschmolzenen Wachsmalern gemacht sind. Das eignet sich auch prima für verregnete Nachmittage, wenn die Kinder beschäftigt werden wollen.



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Lila Friis-Laune


Hallo ihr Lieben,


die letzte Zeit war ein bisschen turbulent im Hause Montilly, ich bin auch leider nicht wirklich zum nähen gekommen.

Nun habe ich aber wieder zwei Big Friis zu zeigen. Beide lila, beide relativ schlicht :D


Die Kapuze hab ich ein klein bisschen verändert dieses mal. Also ich hab den Gesichtsausschnitt noch ein Stück größer gemacht, weil mir das a) optisch besser gefällt und b) man mehr vom Kapuzenfutter sieht, wenn man die Kapuze nicht trägt.


Der erste ist für mich, pflaumenfarbener Nickystoff mit Wicca Regenbogen Bündchen und Lillestoff Sternen in braun/natur.


Die Regenbogenbündchen haben mich ein bisschen verrückt gemacht. Nein, diese Bündchenware ist nichts für Perfektionisten wie mich...

War ja nicht das erste mal, dass ich geringelte Bündchen gemacht habe, aber diese hier waren echt ein bisschen zickig. Erst mal hat mich fast erschüttert, dass die Ringel gar keine Ringel, sondern eine Spirale sind. D.h. -theoretisch- hätte ich die ganze Stoffbreite des Schlauchs für den Bauchbund nehmen können, aber dann wären die Ringel keine Ringel und am Ansatz natürlich ganz schief. Das geht für mich gar nicht :D

Nee, also alles auseinandergeschnitten und wieder richtig zusammengenäht, natürlich so, dass sich die Ringel genau treffen, versteht sich.

Und beim Annähen muss ich da natürlich auch noch drauf achten :P

Ich glaub, ich hab noch nie so lang für nen Friis gebraucht

An den Tascheneingriffen gefällt mir das Bündchen nicht so wirklich, weils nicht ganz grade geworden ist, aber ich hatte auch keine Lust, es noch mal neu zu machen. Also bleibt es jetzt so und ich hoffe, dass mich das nicht zu sehr nervt ;)


So und nun ein paar Bilder. Das Lila ist ähnlich gut zu fotografieren, wie sämtliche Rottöne. Meine Kamera mag die nicht. Also stellt euch einen schönen satten Pflaumeton vor :D



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Erzieh mich - lieber nicht

Ab und zu schreibe ich hier ja auch mal über alltägliche Dinge, über das Leben mit meinen Kindern.

Ich hatte scho lange vor, mal einen Text über "Erziehung" allgemein zu schreiben.  Nun habe ich den Text endlich fertig und wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)

 

 

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Windelfrei - ein update

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal über unsere neu gewonnene Windel-Freiheit berichtet.

 

Wie es so ist, wenn man mit relativ alten Babys beginnt, davon möchte ich heute mal erzählen.

Als wir angefangen hatten, lief es super. Fast schon zu gut, um wahr zu sein.


Anfängerglück könnte man es auch nennen ;)

 

Nachdem wir nämlich einige Zeit im siebten Windelfreihimmel schwebten, zeigten sich dann doch die Probleme.

Das Töchterchen wurde mobil und mobiler, ständig busy und unterwegs.

Da war es mit Signalen lesen, sowie geben, auf beiden Seiten nicht besonders leicht.

Oder sagen wir ehrlich, es hat streckenweise fast gar nicht geklappt.

 

Ich war ja -eigentlich- darauf vorbereitet, ich hatte ja genügend Erfahrungsberichte gelesen um zu wissen, dass das normal in dem Alter ist, zusätzlich zu der Schwierigkeit, dass wir erst so spät begonnen hatten.

 

Mein Babylein wollte nicht. Sie wollte spielen.

Sie wollte auf gar keinen Fall abgehalten werden, aber auf dem Topf wollte sie auch nicht sitzen bleiben.

 

Hunderte Situationen gab es, in denen ich genau wusste, dass sie mal muss, sie aber nicht abgehalten werden wollte. Statt dessen hat sie dann 30 Sekunden später auf den Boden, auf meinen Schoß oder sonstwo gepieselt. Das kann einen natürlich ganz schön entmutigen. Ich habe angefangen mich zu fragen, ob sie überhaupt windelfrei sein will... Eigentlich Blödsinn, das weiß ich selbst.

 

Dass sie windelfrei sein will, zeigt sie nämlich sehr deutlich, indem sie sich immer die Windel auszieht, sobald es irgendwie möglich ist.

Aber gut, ständig wollte ich nicht hinterher putzen und mich selbst hat es auch gestresst. Also haben wir tagsüber eine kleine Pause gemacht. Ich habe sie nach wie vor morgens direkt nach dem Aufwachen abgehalten, oder wenn ich mal das Gefühl hatte und sie wollte auch. Den Rest des Tages hat sie dann eben in die Windel gemacht.

 

Ich möchte keinen Stress beim Windelfrei, für mein Kind und für mich nicht. Es ja soll unser Leben bereichern, dem Kind gerecht werden und kein Zwang sein.

 

Etwas einfacher wurde es dann, als wir mit Babyzeichensprache begonnen haben. Wir hatten ein Zeichen für Pipi, welches ich immer machte, bevor ich sie abhielt.

Mit etwa 11 Monaten fing sie an, das Zeichen zu machen, während sie machte. Sie verstand also den Zusammenhang zwischen dem Geschäftchen und dem Zeichen, machte es aber leider nicht vorher, so dass sie mir nur damit zeigen konnte, dass ihre Windel gewechselt werden sollte ;) Auch gut.

Ich habe es dennoch weiter beibehalten und sie hat munter signalisiert.

 

Dann kamen ziemlich rasant ihre ersten Worte hinzu (hilfe, wo ist die Zeit nur hin? Nun fängt sie auch schon an zu quatschen und quatscht bald mit ihrer Schwester um die Wette...) und damit "A-A".

 

"A-A" ist nun ihr Universalwort, auch für Pipi, bisher jedenfalls noch. Und ich erinnere mich an die Zeit mit meiner Großen, die auch eingie Zeit A-a und Pipi das gleiche waren.

Zuerst ersetzte sie ihr Pipi-Zeichen durch "A-A". Also vornehmlich dann, wenn es schon zu spät war ;)

Seit kurz vor dem ersten Geburtstag etwa geht sie dann endlich gerne aufs Töpfchen oder auf den Klositz, was die Situation auch wieder ein bisschen vereinfacht hat. Dort bleibt sie - je nach dem - auch mal länger als 3 Sekunden sitzen. Wenn ich merke, dass sie muss, sie aber direkt wieder vom Töpfchen klettern will, muss ich nun schauen, wie ich sie dazu bringe, einen kleinen Moment sitzen zu bleiben. Mit Fingerspielen kann ich sie recht leicht überzeugen, sitzen zu bleiben. Wenn das Pipi dann kommt, freut sie sich sofort und sagt euphorisch "A-A".

 

 

Und  nun kann sie uns seit ein paar Tagen (sie ist jetzt genau 13 Monate alt) das Pipi vorher anzeigen, in dem sie "A-A" sagt. Sie sagt es nun tatsächlich nicht mehr erst, wenn es zu spät ist, sondern wenn sie merkt, dass sie muss. Sie wartet dann mit dem Pipimachen auch so lange, bis ich mit dem Töpfchen bei ihr bin, oder sie aufs Klo getragen habe. Sie freut sich total, wenn ich ihr sage, dass ich den Topf hole. Man merkt richtig, wie glücklich sie diese neue Situation macht. 

Sie kann selbst entscheiden, wohin sie macht. Sie kann ihre Blase bewusst steuern (da soll mir noch mal jemand sagen, die Kleinen könnten das nicht...).

 

Allerdings haben wir auch noch zwei kleine Probleme. Unterwegs will sie nicht abgehalten werden, d.h. dann muss sie eben in die Windel machen. Ich sage ihr das auch so.

Und nachts klappe es auch schon mal besser, aber sie zahnt aktuell und stillt/pieselt deswegen entsprechend mehr, auch gerne im Halbschlaf beim Trinken. Ich denke das wird auch wieder anders :)

 

Wir haben nichts trainiert.

Wir haben ganz ohne Druck eine Alternative zur Windel angeboten.

Wir haben ihr Bedürfnis nach Windelfreiheit wahrgenommen.

 

Sie hat sich entschieden, wie der Weg läuft.

Sie hat verstanden, dass sie selbst sagen kann, wenn sie muss (oder auch nicht muss. "Nein" sagt sie dann.).

Als wäre bei ihr ein Schalter umgesprungen:)

 

 

Ich bin so froh, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen. Dass ich sie begleiten darf auf diesen ersten Schritten in ein selbstbestimmtes Leben.

Ich bin so dankbar für diese augenöffnende Erfahrung, die mir mal wieder eines lehrt, nämlich: Glaube nicht alles, was man (oder die Pämpersindustrie, Elternratgeber, Kinderärzte) dir sagt. Probiere es selbst aus.

 

Und an einer Stelle bin ich froh, dass ich geglaubt habe, was andere sagen, nämlich, dass es in dem Alter um den ersten Geburtstag rum, schon mal schwierig sein kann.

Und ich bin so froh, dass wir drangeblieben sind, uns nicht haben komplett entmutigen lassen. Ich war kurz davor alles hinzuschmeißen.

 

Auch mit Babys, die spät windelfrei werden, kann es klappen:)

 

Habt Mut!

 

Probiert es aus!

 

Nur eins nicht vergessen: es soll Spaß machen und kein Stress sein. Es geht nicht um Töpfchentraining, sondern um Bedürfnisse :)

 

 

 

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Babys schreien lassen ist doof!

Ja, das ist eine ziemlich klare Überschrift. Und es ist genau das, was ich denke! Babys lässt man nicht weinen. Nie niemals nie!

Der SternTV-Beitrag vom 10.7. zum Thema "Schreibabys" hat zumindest in meinem kleinen Mikrokosmos ziemlich hohe Wellen geschlagen.

Ich selbst habe mich auch an SternTV gewandt, deren Reaktion ist aber bisher mehr als dürftig.

 

Aber nicht nur ich, sondern auch viele andere haben sich den Sender oder die beteiligte Schreiambulanz gewandt, um ihren Unmut kund zu tun.

 

Meine Schwester Katharina hat sich auch intensiv mit dem Thema befasst. Sie gab mir ihren Leserbrief zum lesen und er gefiel mir so gut, dass ich sie gefragt habe, ob ich ihn hier veröffentlichen darf. Ich darf :)


"Die Sendung zum Thema "Schreibabys" fing ganz gut an, das Thema Reizüberflutung als eine mögliche Ursache ist gut und richtig beschrieben worden. Manche Säuglinge mit einer Regulationsstörung sind nicht in der Lage, die Reize adäquat zu verarbeiten, dies wurde vollkommen richtig dargestellt.
 Jedoch heißt dies insbesondere, dass man als Eltern das Kind unterstützen und _nicht_ alleine lassen sollte!
Zu glauben, ein Kind könne zur Ruhe kommen, indem man es 30 Minuten und länger schreien lässt, der sollte mal den Selbsttest versuchen (an dieser Stelle verweise ich sehr gerne auf den Selbsttest vom Nestling blog). Hinlegen und 30 Minuten aus voller Seele schreien, als ginge es ums eigene Leben. Wer sich danach "ruhig und entspannt" fühlt, hat was falsch gemacht.

Mir stoßen bezüglich der Sendung insbesondere drei Momente sehr auf:


1) Das als böses Verhalten dargestellte nächtliche Aufwachen des jungen Säuglings. Ein möglicher Zusammenhang zwischen der sogar vorab erwähnten Regulationsstörung und dem nächtlichen Schreien wird nicht gesehen.
Des Weiteren erklärt Herr Dr. Lion, was passiert wenn das Kind in einem vollkommen dunklen, ruhigen Raum liegt. Der Gefahrenimpuls wird ausgelöst.


Das ein Säugling, welcher nachts alleine in seinem eigenen Zimmer schlafen muss, genau dieser Situation ausgesetzt wird, wird ebenfalls nicht erkannt.
Stattdessen wird das Kind als manipulatives Wesen dargestellt, welches aus reiner Boshaftigkeit und Angewohnheit nachts wach wird ("konditioniertes Verhalten", "mache ich das, passiert das", "gelerntes Verhalten"). Wir reden hier von einem wenige Wochen altem Säugling!

2) Anstatt auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, wird hingegen dazu geraten, es schreien zu lassen. Die Sozialpädagogin verteidigt es, indem sie aussagt, das Kind (sinngemäß) "sei gesund, wisse sich in Sicherheit und die Grundbedürfnisse seien erfüllt." - wobei hier ein sehr defizitäres Wissen über die Grundbedürfnisse eines Säuglings vorausgesetzt wird. Nähe und Körperkontakt gehören bspw. auch zu den Grundbedürfnissen des Babys (welches in der Reportage hauptsächlich im Bett, im Kinderwagen, im Laufstall, auf der Decke zu sehen war....)


Die Mutter verlässt im Video das Wohnzimmer während das Kind schreit, für das Kind heißt es: Mama ist weg, ich bin alleine. Da ist es egal, dass die Mama nur im Nebenzimmer ist, für einen Säugling ist weg gleich weg. Es weiß nicht, dass sie gleich wieder kommt und ihm nichts passieren wird. Es hat Angst!
Was dort also erzählt wird ist reines Schönreden, wir haben es mit nichts anderem als mit schlichtem Schreien lassen zu tun.

3) Das Baby "lernt was falsch ist, es lernt: ich schreie und jemand kommt".
Daraus spricht so unfassbar viel Unwissenheit, weswegen ich ein wenig weiter ausholen möchte:


Hier werden Erkenntnisse zu den Themen "Urvertrauen" und "Bindung" völlig außer Acht gelassen. Auch, dass ein Säugling gar nicht in der Lage ist, zu manipulieren, scheint nicht bekannt zu sein. Dazu ein kleiner Text von Dr. Rüdiger Posth.


Die Sorge, daß der kleine Fratz den Eltern auf der Nase herum tanzt, ist ziemlich unbegründet.

Ein Lernen im eigentlichen Sinne, d.h. geistige Vorwegnahme eines zu erreichen Ziels, Planung einer adäquaten Handlung aus dem faktischen ("expliziten") Gedächtnis heraus und Schlußfolgerung, Annahme und Ziel auf diese Weise in Übereinstimmung zu bringen, sind von einem kleinen Säugling aus verschiedenen Gründen nicht zu leisten:

  • Sein faktisches Gedächtnis ist noch unreif, nachweisbar dadurch, daß das diesbzl. Zentrum im Gehirn, der Hippocampus noch nicht optimal arbeitet.
  • Die für planendes Handeln zuständigen Hirnrindenabschnitte im Frontalhirn des Menschen sind größtenteils noch nicht an das assoziative System angeschlossen. Beweise dafür liefern uns die Positronenemissionstomographie (PET) und die funktionelle Magnetische Resonanztomographie (fMRT). [...] Unglücklicherweise funktioniert sein emotionales Gedächtnis schon, und zwar vom ersten Tag an. Dazu gibt es ein anderes Gedächtniszentrum, die Amygdala oder Mandelkerne. [...] Und darüber werden nun all die frühen Gefühle (zunächst eben ohne den faktischen Hintergrund) peu a peu abgespeichert. Das hat die Natur deswegen so eingerichtet, damit der Mensch vom ersten Tag an mittels seiner Gefühlshaftigkeit eine primäre Bindung zu seiner Bezugsperson aufbauen kann. [...]

 Wenn nun der Säugling in dieser "Arbeit" immer wieder heftig erschüttert wird, wird er in seiner Entwicklung Schwierigkeiten bekommen. [...]

Zum Thema Bindungstheorie steht auf Wikipedia:
Die Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle objektiv vorhandener oder subjektiv erlebter Gefahr (Bedrohung, Angst, Schmerz) Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen zu suchen und zu erhalten. [...]
Sicher gebundene Kinder entwickeln aufgrund von elterlicher „Feinfühligkeit“ eine große Zuversicht in die Verfügbarkeit der Bindungsperson. Die Feinfühligkeit der Mütter ist gekennzeichnet durch die prompte Wahrnehmung der kindlichen Signale, der richtigen Interpretation dieser und einer angemessenen sowie prompten Reaktion auf diese Signale, welche keine starke Frustration beim Kind hervorruft. [...]
[Es gibt] Zusammenhänge zwischen psychopathologischen Störungen im Erwachsenenalter und Bindungsstörungen.

 


 Prompte Reaktion bedeutet alles andere als den Raum zu verlassen, während das Kind im Bettchen liegt und schreit.


 Zumal dies wohl definitiv als „starke Frustration“ gewertet werden kann.
Das Ziel sollte sein, dass das Kind eben genau das "lernt", was hier als schlecht deklariert wird. Nämlich, dass das Kind in Not weiß: wenn ich weine, dann ist jemand für mich da!

Nun, manche lassen sich mit Psychologie nicht überzeugen, zum Glück gibt es in der heutigen Zeit auch viele Erkenntnisse aus der Neurobiologie: Flucht der Bezugsperson:

Das Kind weint oder schreit, die Mutter schließt die Tür vom Kinderzimmer und geht fort, um das Schreien nicht zu hören (flüchtet).
 [...]
Neurobiologisch betrachtet wird durch das weinende Kind in diesen Fällen bei der Mutter das neuroendokroine Selbsterhaltungssystem Stressreaktion anstelle des Bindungssystems aktiviert. Dies sorgt für Ausschüttung von Epinephrin/Norepinephrin, was die Motivation für Kampf oder Flucht erhöht.
 

Es erfolgt beim Kind eine kurzfristige Stressreaktion und Ausschüttung von Glucocorticoiden, es hört auf zu weinen und eventuell wird das Bindungssystem unterdrückt. Das Kind entwickelt ein negativ besetztes inneres Modell der Interaktion/(unsichere Bindung).


Es hört auf zu weinen! Genau das, was die Familie erreichen möchte, nicht wahr? Die Kosten muss das Kind tragen, aber wen interessiert das schon...

Der Zusammenhang zwischen frühkindlichem Stress und neurologischen Schäden ist mittlerweile zu genüge belegt, man kann beispielsweise "Stress" und "Hippocampus" bei google eingeben, dann findet man haufenweise Studien dazu (z.B. hier).


Mit einmal schreien lassen schadet man seinem Kind sicher nicht dauerhaft!

Wenn einem aber von "Experten" geraten wird, sein überreiztes Kind jedesmal - also bis zu mehrmals täglich - schreien zu lassen, bis es aufgibt(!), dann kann man durchaus von emotionaler Vernachlässigung und somit von Kindesmisshandlung mit all ihren negativen Folgen reden.

Wenige Minuten Internetrecherche hätten gereicht um zu erkennen, dass die sogenannte Expertin _alle_ bekannten Studien ignoriert und Sätze von sich gibt, deren Inhalte längst widerlegt wurden (siehe oben).


Hier werden hilflose Eltern vorgeführt, sie werden zur Kindesmisshandlung angeleitet und all dies wird dann auch noch als "Erfolg" dargestellt. Traurig...

Es gibt so viele Möglichkeiten, Eltern eines Schreibabys zu helfen (bedürfnisorientierter Umgang mit dem Kind, Hilfe durch Organisationen wie "Wellcome" u.s.w.), nichts davon wurde in der Sendung erwähnt.

 

Es scheint so, als wäre Schreien lassen die einzige Lösung.

 

Richtig ist, dass es die einzige Lösung ist, die niemals bewusst angewendet werden sollte.

Übrigens: Die postulierten Methoden und das vemittelte Bild vom Kind entspringen der Ideologie des dritten Reiches, hierbei nennenswert: "Die (deutsche) Mutter und ihr erstes Kind" von Johanna Haarer, welches lange Jahre die Standardlektüre zur Erziehung war:


„Die Erziehung wird bei Haarer zu einer Technik, die durch die Ablehnung von Freude, Zuneigung oder Trösten gekennzeichnet ist und (nach Sigrid Chamberlain) das „Kind als Feind“ betrachtet.“ Die negativen Auswirkungen waren tatsächlich auch damals schon bekannt und erwünscht - man wollte gefügige Untertanen haben.

 

Wir wollen starke Kinder! Kinder, die den Mut haben laut zu sein, wenn ihnen etwas nicht passt! Kinder, die ihre Bedürfnisse mitteilen und deren Bedürfnisse erfüllt werden.

Wir wollen Kinder, die Selbstbewusstsein haben!

 

Es ist nicht immer leicht, diesen Weg zu gehen.

Aber es zahlt sich aus!

 

 

 

 

 

 

 

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Warum dürfen Große eigentlich alles?

In den letzten Tagen gab es Vorkommnisse, welche mich heute zu diesem Blogeintrag bewegen.

 

Es geht um Kinder.

Nicht nur meine Kinder, sondern Kinder ganz allgemein. Um Erwartungen, was die Kinder alles können müssen, wie sie sich zu verhalten haben.

 

Die Tage traf ich auf eine Mutter, die eine Auseinandersetzung mit ihrer 4-jährigen Tochter hatte. Dieses kleine Mädchen hatte schlechte Laune, ziemlich schlechte Laune. Allerdings hatte nicht nur sie schlechte Laune, sondern auch ihre Mutter. Es ging nun darum, dass das kleine Mädchen eben schlechte Laune hatte. Die Mutter meckerte und meckerte, gipfelte darin, dass sie dem Kind androhte es beim Sport (wo wir grade waren) zu lassen und dort nicht mehr abzuholen. Mir war ganz schlecht, schließlich war ich gezwungen, diese Streitigkeit direkt mitzuerleben. Nicht nur ich war geschockt, auch meine große Tochter schaute ziemlich bedröppelt. Ich musste sie unweigerlich in den Arm nehmen und küssen.... Die andere Kleine war auch ziemlich traurig (wen wundert es), so dass ich versuchte, die Mutter zu beschwichtigen. Ich sagte ihr, dass wir ja alle mal einen schlechten Tag hätten, usw. Das traf (natürlich) auf taube Ohren, was mir eigentlich schon vorher klar war, aber ich musste was sagen. Das geht doch so nicht.

 

Kinder sind ja nicht einfach so, aus einer Laune heraus (haha) schlecht gelaunt. Vor allem nicht, wenn das - nach Aussage der Mutter - jeden Tag so ist. Da ist ja irgendwas im Argen. Wem die Kloetersbriefe kein Fremdwort sind, der konnte hier ein gutes Beispiel für einen schlechten Ausdruck sehen.... :(((

 

Warum erzähle ich das?

Zusammen mit dem grauenvollen Stern-TV Bericht zum Thema "Schreibabys", indem die Sendung das Schreien lassen propagandierte und kleine Babys als manipulativ berechnend darstellte (ein Unding), brachte mich diese Situation zum Nachdenken.

 

Glücklicherweise bin ich ja Mutter in einer Generation, in welcher es nicht mehr jedem egal ist, wie mit den Kindern umgegangen wird. Aber dennoch treffe ich auch auf viel Unverständnis und althergebrachte Meinungen, wie Kinder zu funktionieren haben, damit sie keine "Demonstranten" werden, wie mir mal jemand sagte..... Kinder werden erzogen, sobald sie auf der Welt sind. Sie haben anscheinend schon als kleine Säuglinge nichts besseres zu tun, als unseren Frieden zu stören und uns zu ärgern. Sie sind gemein zu uns, laut, haben schlechte Laune, schreien rum, wollen alles von uns haben....

 

 

Aus diesem Grunde möchte ich nun heute ein Geständnis ablegen:

 

  • ich habe manchmal schlechte Laune
  • ich habe manchmal sogar grundlos schlechte Laune
  • wenn ich schlechte Laune habe, bin ich manchmal gemein zu meinen Mitmenschen
     (fragt mal meinen Mann....)
  • ich habe sogar schon mal geweint, um meinen Willen zu kriegen
  • wenn ich meinen Willen nicht kriege, finde ich das ziemlich doof und bekomme vielleicht schlechte Laune.
  • wenn ich weine, will ich nicht alleine sein - ich will in den Arm genommen werden, auch wenn ich selbst "schuld" an dem Schlamassel bin.
  • ich teile ungern
  • manche Sachen teile ich gar nicht, auch wenn es jemand von mir verlangt
  • ich hab noch nicht mal ein schlechtes Gewissen deswegen
  • ich mag nicht alles essen, was man mir vorsetzt
  • ich esse nicht immer auf
  • ich esse unregelmäßig und habe auch schon mal Süßigkeiten vor dem Essen gegessen, obwohl ich wusste, dass ich dann keinen Hunger mehr auf was "Richtiges" habe
  • ich kaufe mir - einfach so - mal einen Schokoriegel an der Kasse
  • ich esse generell zu viele Süßigkeiten
  • ich gehe manchmal zu spät ins Bett
  • und das, obwohl ich weiß, dass ich dann am morgen müde und unausgeglichen bin (dann: schlechte Laune, siehe oben)
  • ich schlafe NICHT durch
  • ich schlafe ungern alleine
  • ich brauche manchmal eine Stunde um einzuschlafen
  • ich bin manchmal in unpassenden Situationen laut
  • und wenn ich jetzt noch weiter nachdenken würde, würde mir sicher noch mehr einfallen.....

 

 

Ich frage mich, warum darf ICH das alles?

 

Warum ist es gesellschaftlich akzeptiert, wenn ICH mich so verhalte?


Warum ist es bei Kindern unerwünschtes Verhalten, welches korrigiert werden muss?

 

Und warum verhalte ich mich heute noch so, obwohl ich schon vor so langer Zeit eigentlich "korrigiert" wurde?

 

(Vorsicht Ironie) Soll das etwa heißen, Erziehung ist sinnlos?

 

 

 

Ich würde mir so sehr wünschen, dass Kindern das gleiche Recht zustünde wie uns Erwachsenen.

Dass wir Erwachsenen mal an uns selbst denken, bevor wir etwas von unseren Kindern verlangen.

Ich wünsche mir eine Welt, in der Kinder einfach nur "sein" dürfen, ohne ständig korrigiert zu werden...

 

 

 

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Free & Easy Poncho Tutorial

Die aktuelle Lage ist für uns alle eine besondere Herausforderung.
Die Kinder trifft es scheinbar in besonderem Maße. 
Seit letzter Woche muss in den Klassenräumen dauergelüftet werden, die Kinder ziehen sich an, aus und wieder an.

Ich wollte meinem Kind die Situation so einfach und komfortabel wie möglich machen. Decken sind schnell übergeworfen, stören aber weil sie ständig rutschen und sind auch nicht an jeder Schule erlaubt. 

Ein Poncho war für mich die logischste und schnellste Idee. Ruckzuck übergeworfen, bleibt er an Ort und Stelle und sieht auch noch so schick aus, dass das Kind ihn auch im Alltag tragen mag. 

Ich habe beschlossen, für all euch da draußen einen einfache Anleitung zu schreiben, die hier nun folgt.
Ich verspreche euch, es ist wirklich ganz leicht :) 

Die Grundidee des Ponchos ist uralt und nicht auf meinem Mist gewachsen :) 




Was brauchst du für den Poncho?

  • dicke Wolle nach Wahl (ich habe Finkhofwolle benutzt) ca. 400g
  • Häkelnadel Nr. 7 oder 8 (je nach dem wie fest ihr arbeitet) 
  • Nadelspiel Nr. 6 für den Kragen
  • Maßband
  • Grundkenntnisse im Häkeln und ggf. Stricken, gebraucht werden Luftmaschen, Kettmaschen und Stäbchen für den Pocho und rechte/linke Maschen, sowie elastisches Abketten für den Kragen.

 

Anleitung

Schnapp dir deine Wolle und Häkelnadel und schlage 64 Luftmaschen (LM) an.
Danach schließt du den Kreis mit einer Kettmasche (KM) und machst noch mal 3 LM.
Danach folgen 2 Stäbchen (Stb) in die nächsten beiden Luftmaschen aus dem Luftmaschenring und 1 LM. Damit hast du dein erstes „Päckchen“ fertig. 
Wenn du eine LM häkelst, überspringst du die LM im angeschlagenen Kreis. 

Den Rest der Runde werden nun immer wieder 3 Stb und 1 LM im Wechsel gehäkelt, bis du  am Ende des Kreises angelangt bist. Auch hier werden die LM im Kreis übersprungen.
Dadurch entstehen kleine Lücken, in die in der nächsten Runde die 3-er Päckchen gehäkelt werden.  

Bist du am Ende des Kreises (die Letzte Masche sollte eine LM sein), schließt du die Runde mit einer KM.



Runde 2

Zur Veranschaulichung siehst du auf dem Foto hier drunter, wie der Rundenanfang gearbeitet wird. Lass dich nicht irritieren, dass ich da nicht in Reihe 2 bin, ich habe erst später beschlossen, die Anleitung zu schreiben und daher auch erst da Fotos machen können ;) 

Wir gehen also jetzt davon aus, dass die orangene Reihe deine erste ist, gelb die zweite.
Auf dem ersten Detailfoto oben kannst du hoffentlich erkennen, dass es ganz ähnlich aussieht in Reihe 1 und 2. 
Meine Luftmaschen und erste richtige  Runde sind hellblau, weil später der Kragen hellblau werden soll. 

Nachdem du also die erste Runde geschlossen hast, machst du wieder 3 LM und 2 Stb. Diese Stäbchen werden in die Lücke rechts (!) der LM gearbeitet.
Danach gehts ganz normal im Arbeitsrichtung links weiter mit immer wieder 1 LM (über den Päckchen der Vorreihe) und 3 Stb (in die Lücken). 

In dieser Reihe entsteht  die Ponchoform.
Dazu muss am Anfang und auf halber Strecke je eine Päckchen verdoppelt werden. 
Wenn du 8 Päckchen gehäkelt hast, machst du eine LM und wieder ein Päckchen in die selbe Lücke wie das 8. 
8 und 9 teilen sich also eine Lücke.
Danach geht es ganz normal weiter bis zum Rundenende, 
Das allerletzte Päckchen wird aus dem Grund in die Lücke gemacht, mit der du angefangen hast. 
Noch eine LM und Reihe schließen. 

Weitere Runden

Die nächste Runde beginnt wie die letzte und jede weitere folgende wird genau so gearbeitet.
Du machst 3 LM, 2 Stb in die Lücke davor. Auf dem Foto oben habe ich den Finger in die Lücke gesteckt um die Stelle zu verdeutlichen. 

Du häkelst weiter je 1LM und 3 Stb bis du
An der Stelle angekommen bist, an der du in der Vorreihe das Päckchen verdoppelt hast.
Nun verdoppelst du wieder dort, machst
Also 3 Stb 1 LM 3 Stb in die Lücke. 

Am Reihenende verdoppelst du wieder genau so wie in der Reihe zuvor, indem du 3 Stb und 1 LM in die Lücke häkelst, in der du begonnen hast. Wieder Kettmasche und weiter gehts. 
Von nun an wird jede Runde genau so gearbeitet.
Dadurch, dass du immer wieder vorne und hinten die Päckchen verdoppelst, wächst der Poncho von Reihe zu Reihe.

Rundenanfang
Rundenanfang
Runde schließen
Runde schließen

Wie groß der Poncho wird, bestimmst du selbst :)
Probiere einfach und mach so lang weiter, bist du der Meinung bist, es reicht.

Wenn du der Meinung bist, es reicht, mache eine letzte Runde ausschließlich Stäbchen in der Farbe, die Kragen und Fransen bekommen. Bei mir ist das Hellblau, weswegen ich in der ersten Runde auch damit gestartet bin. 
Schau, dass du jede Masche erwischst, auch die LM der Vorrunde. Sonst wird der Poncho am Ende wellig.


Kragen und Fransen

Wenn der Poncho als Grundgerüst steht, kommen noch Kragen und Fransen.
Beide sind optional und können natürlich auch weggelassen werden.
Ganz wie du willst.

Meine Tochter möchte gerne Kragen und Fransen, also folgen die nun.
Für den Kragen nehme ich aus der ersten Luftmaschenreihe 64 Maschen mit dem Nadelspiel auf.
Ich stricke ca. 15 Reihen 2 rechts 2 links und kette dann elastisch (! Wichtig, damit am Ende der Kopf gut durchgeht!) ab.

Zum Schluss kommt die Fleißarbeit :) 
Schneide zahllose Fäden von je 20cm Länge zu.
Diese werden halbiert und in die letzte Reihe eingeknüpft. Dazu gehe ich mit der Häkelnadel in jede Masche, hole mir den halbiert gelegten Faden durch und ziehe die beiden Enden durch die entstandene Schlaufe.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine :D
Das wiederholst du drölfzigtausendmal und bist endlich fertig. Herzlichen Glückwunsch! 

Fertig :)

Teilen erwünscht!

Teile den Beitrag gerne mit jedem, der ihn gebrauchen kann, damit unsere Kinder warm eingemuckelt in der Schule sitzen können. 
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Crayon - Art - Tutorial



Irgendwann stolperte ich bei pinterest mal über diese Art von Bildern, die aus geschmolzenen Wachsmalstiften gemacht waren.


Da es meist Regenbogenbilder waren, haben sie meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell erregt. Dem ein oder anderen dürfte ja schon mal meine Vorliebe für Regenbögen aufgefallen sein ;)



Schon länger hatte ich vor, dazu eine Anleitung zu schreiben, bin aber einfach nur noch nicht dazu gekommen. Heute wurde ich bei facebook aber mal wieder daran erinnert, dass ich es machen wollte.

Das Bild habe ich schon vor 1,5 Jahren gemacht, aber damals wohlweißlich die Arbeitsschritte fotografisch dokumentiert, weil ich ja eben einen Blogeintrag dazu machen wolle...



CRAYON - ART


So nennt man die Bilder, die aus geschmolzenen Wachsmalern gemacht sind. Das eignet sich auch prima für verregnete Nachmittage, wenn die Kinder beschäftigt werden wollen.




Und nun geht es los:


Zuerst einmal suchen wir uns alles zusammen, was wir brauche.



Was braucht man dazu?


  • Eine Leinwand beliebiger Größe
  • Entsprechend viele Wachsmalstifte (ich hab die original Crayons genommen), bei mir sind es 80 Wachsmaler auf 80cm, mit ein bisschen Platz am Rand. Ich habe nicht alle Wachsmaler aus dem Paket genutzt, sondern einige Farben aussortiert, z.B. braun oder schwarz
  • große Müllbeutel oder Malerplane um die Umgebung zu schützen
  • Heißklebepistole
  • Fön
  • ggf. Edding, Klebeband, Pappe, um ein Motiv aufs Bild zu bekommen
  • fleißige kleine Helferlein




Mit Hilfe der damals vierjährigen Tochter habe ich zuerst die Wachsmaler nach Farben sortiert, wärend die Heißklebepistole warm wurde.


Danach haben wir vorsichtig gemeinsam die Wachmaler auf die Leinwand geklebt, ohne uns die Finger zu verbrennen. Dabei haben wir schön darauf geachtet, dass die Wachsmaler alle gleich (also hier mit dem Bild nach oben) liegen. Die Spitze der Stifte zeigt nach unten.


Ich empfehle unbedingt, die Farben vorher Probe zu legen, weil eine Korrektur sehr schwierig ist.





Hier sieht man die aufgeklebten Wachsmaler. Unten rechts im Bild habe ich mit Klebeband einen Bereich abgeklebt, in dem später das Mädchen mit dem Schirm stehen soll (man sieht mit viel Phantasie schon die Bleistiftzeichnung unter dem Klebeband). Dort sollte ja keine Farbe landen.


Allerdings war das Klebeband (so durchsichtiges Paketband) nicht besonders gut. Ich würde wohl beim nächsten mal an der Stelle etwas anderes nehmen, z.b. gutes Malerkrepp. Das Problem war, dass das Klebeband nicht richtig gehalten hat und die Farbe teilweise darunter gelaufen ist, was sehr mühsam zu korrigieren war.


Hinter und unter dem Bild habe ich großzügig mit Müllbeutel abgedeckt, was auch wirklich nötig war!




Und nun geht es zur Sache:


Fön eingestöpselt und auf die Wachsmaler richten.

Nach kurzer Zeit fangen diese an zu schmilzen und laufen munter der Schwerkraft entgegen.


ACHTUNG! Das spritzt gegebenenfalls. Bedenkt das bei der Kleiderwahl!




Je länger der Fön drauf gerichtet ist, desto schneller fließt die Farbe.


Das ganze geht also relativ fix. (In diesem Moment hab ich allerdings die Aufmerksamkeit meiner kleinen Helferlein verloren, denen war es dann doch irgendwann zu lang ;))


Mit der Pappe, die ich dort in meiner linken Hand halte, habe ich die Farbe "umgelenkt", weil dort ja später ein Schirm sein sollte und ich wollte, dass es so aussieht, als würde die Farbe über den Schirm runter laufen.



Nachdem das alles getrocknet war, musste ich erst einmal die Farbpatzer verschwinden lassen. Ich hab mit weißer Farbe mehrfach drüber malen müssen.



Zum Schluss habe ich das mit Bleistift skizzierte Mädchen mit schwarzem Edding ausgemalt.







Aufhängen, fertig!


Viel Spaß beim Nachmachen!




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Tutorial: Wolle (-Seide) färben mit Ostereierfarbe

 

Heute habe ich mal wieder ein paar Wollsachen gefärbt und da dachte ich mir, ich schreibe mal ein Tutorial darüber, wie man Wolle (-Seide) Bodys oder Hemdchen mit Ostereierfarben färben kann. Das ist total einfach und je nach Technik auch super schnell gemacht, man muss sich nur trauen.

Ich gebe zu, bei dem Gedanken, Woll-Seiden-Bodys zu kochen, kann es einem ja schon ein bisschen anders werden ;) Aber wenn man das ordentlich anstellt, passiert rein gar nichts dabei, außer vielleicht, dass das Teil ne neue Farbe bekommt - und das wollen wir ja.

 

Naturfarbene Wollsachen sind schön... solange sie nicht mit Flecken übersät sind. Und wer ein Baby-Led-Weaning Baby (oder wahlweise ein 4-jähriges Kindergartenkind) hat, weiß, wovon ich rede. Flecken. Und die sind in den Wollsachen ja oft ganz schön hartnäckig...

 

Irgendwann, vor Jahren bin ich dann mal darauf gestoßen, dass man Wolle (oder Wolle-Seide, oder Seide) mit "Koolaid" färben kann. Das habe ich damals direkt ausprobiert und beschlossen, dass ich das nienienie wieder machen werde. Der Gestank dieses amerikanischen Süßgetränkpulvers hing Wochen in unserer Wohnung und dem Wollbody.... Das Färben an sich war ja toll, also machte ich mich auf die Suche nach Alternativen.

"Koolaid" ist ja nichts anderes als Lebensmittelfarbe - und die gibt es ja in jeglicher Form (ohne "Duft") zu kaufen. Ich habe inzwischen schon einiges durch und kann sagen, dass es fast egal ist, mit welcher Lebensmittelfarbe man färbt. Ob im Fläschchen, in der Tube, als Färbetablette oder Pulver.... klappt alles gleich gut.

Besonders gerne färbe ich mit der Öko-Ostereierfarbe von Auro, weil die Farben unheimlich schön und natürlich, aber dennoch knallig werden.

 

 

Ich werde hier nun zwei verschiedene Möglichkeiten zeigen. Einmal ein Woll-Seiden-Body, den ich im Topf färbe und ein Wollhemd, welches ich mit Kaltfarbe zum Regenbogenhemd mache :)

 

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, man kan munter mischen, batiken, färben, wie das Herz begehrt.

 

Und nun los!

 

 

 

Färben mit Öko-Ostereierfarbe im Kochtopf

 

Was Du dafür brauchst:

  • Das zu färbende Teil - hier ein Woll-Seiden-Body mit Flecken :)
  • Ein möglichst großer Kochtopf (oder Auflaufform)
  • Lebensmittelfarbe (hier 2x Ostereierfarbe "Orangetöne" von Auro)
  • Ein Löffel
  • je nach Farbe ggf. Essig (ich brauche hier kein Essig, sagt Auro)

 

Zuerst lege ich mir alles bereit und mache den Body komplett nass (wenn das Wollteil sehr fettig ist, vorher am besten waschen, das Fett verhindert die Farbaufnahme etwas). Nass mache ich den Body, damit sich die Farbe gleichmäßig und leichter verteilen kann.

 

Ich koche Wasser im Wasserkocher vor (weil es schneller geht) und löse im heißen Wasser die Farbe auf.

 

 

 

Dann gebe ich den Body vorsichtig und langsam in den heißen Farbsud und drücke ihn mit dem Löffel unter Wasser, so dass der Body ganz von der Farbe bedeckt ist. Das mache ich regelmäßig während des Färbevorgangs. Den Herd stelle ich auf 1 bis 2.

 

 

 

Ich koche den Body ganz langsam auf, bis es anfängt zu blubbern. Wärenddessen rühre ich gaaaaaanz vorsichtig um und drücke den Body immer wieder unter Wasser. Wirklich ganz vorsichtig dabei sein, damit das gute Teil nicht schrumpft. Es ist nämlich nicht die Wärme, die die Wolle einlaufen lässt, sondern diese in Kombination mit Bewegung. Also ganz sachte rühren, dann passiert auch nichts.

 

Wenn das Farbwasser kocht, stelle ich den Herd wieder runter und lasse den Body noch einige Zeit darin verweilen. Das Wasser wird klarer und der Body nimmt nach und nach mehr Farbe an.

Ich geb zu, in der Farbe hier sieht es ein bisschen ekelig aus...

 

So wird die Farbe im Topf fixiert. Je länger, desto sicherer. Wenn ich ein Teil ohne Druckknöpfe oder sonstige Metallteile im Topf färbe, nehme ich das Teil auch gerne direkt nach dem Aufkochen vorsichtig raus und fixiere es in der Microwelle. Das geht schneller und die Farbe ist super fixiert (weiter unten zeige ich noch mal diese Art des Fixierens).

 

 

 

Wenn ca. 20 Minuten vergangen sind, und mir das Farbergebnis gefällt, nehme ich den Topf vom Herd und schütte den gesamten Inhalt ins Waschbecken (jetzt seht ihr, ob ihr ordentlich geputzt habt, Seifenrückstände nehmen die Farbe gerne an;) Aber keine Sorge, das geht leicht wieder ab).

 

Vorsicht, HEIß!!!!!

 

Und jetzt in Ruhe lassen. Nicht sofort ausspülen oder groß bewegen, wegen der Filzgefahr. Wenn der Body abgekühlt ist, erst mal mit klarem kalten Wasser ausspülen und dann noch mal mit Wollwaschmittel waschen.

 

 

 

Nach dem Auswaschen rolle ich den Body in ein Handtuch und drücke ihn aus, so dass er schnell trocknet :)

 

Und fertig ist der gepimpte Woll-Seiden-Body in sonnigem Safrangelb:

 

 

Regenbogen färben mit Ostereier-Kaltfarbe:

Was Du dafür brauchst:

 

  • Das zu färbende Wollteil - hier ein Wollhemd
  • Schüsseln für die verschiedenen Farben
  • Lebensmittelfarbe (hier Kaltfarbe in Tablettenform)
  • Essig
  • Löffel

 

 

Mit diesem Wollhemd habe ich was besonderes vor. Es soll nicht einheitlich bunt werden, sondern in einem Regenbogen-Farbverlauf gefärbt werden.

 

Dafür nehme ich rot, gelb, grün, blau und lila. Grün ist hier keine Färbetablette, aber das ist egal. Man kann die verschiedenen Farbsorten auch mischen.

Ich löse die Farbtabletten nach in etwas Wasser und einem Schuss Essig auf.

 

Das Wollhemd mache ich auch nass, wie den Body, damit sich die Farbe besser verteilen und mischen lässt.

 

 

 

Ich breite das Wollhemd aus und fange mit der gelben Farbe an. Ich kippe einfach mit dem Löffel die Farbe auf das nasse Wollhemd und verteile die Farbe. Danach fange ich links an und gebe rote Farbe über die gelbe.

Ich verwische die Übergänge, so dass ich einen Farbverlauf von rot-orange-gelb bekomme.

 

Ein Stück Küchenrolle ist ein guter Helfer, um den Löffel abzulegen oder zu säubern.

 

 

Auf der rechten Hemdseite träufel ich grüne Farbe und lasse sie mit dem gelb in der Mitte verlaufen.

 

 

 

Und dann mache ich mit blau und lila genau so weiter, bis ich einen hübschen Farbverlauf in Regenbogenfarben habe. (Der Teller unter dem Hemd ist überflüssig. Es ist einfacher, das gleich auf einer gut abwaschbaren ebenen Fläche zu machen). Ich brauche das Hemd nur auf der Vorderseite einfärben, weil die Farbe auch in die Rückseite zieht. Nicht geizig sein, da kann viel Farbe drauf :)

 

 

 

Wenn das Hemd nach meinem Geschmack ist, nehme ich es hoch  -  Vorsicht, Sauerei - und lege es auf einen großen Teller, möglichst ohne die Farben zu vermischen (also nicht den blauen Ärme auf die gelbe Mitte legen...) Wenn die Farbe einmal fixiert ist, lassen sich Farbpatzer nicht mehr rückgängig machen.

 

Den Teller stelle ich in die Microwelle und stelle auf 2 Minuten Normalprogramm. Mjammi.

 

Ich fixiere am liebsten in der Microwelle, weil das am schnellsten geht und das Ergebnis am besten ist. Die Farbe ist dann wirklich so sicher fixiert, dass sie sich nicht mehr auswäscht. Achtung, Wollbodys z.B. dürfen nicht in die Microwelle, wegen der Metalldruckknöpfe. Unbedingt darauf achten!

 

Wer keine Microwelle besitzt (oder nicht benutzen kann wegen Druckknöpfe o.ä.), kann statt dessen auch im Backofen fixieren. Dafür lege ich das Teil in eine Auflaufform und lasse es eine halbe Stunde bei 90°C backen :) Dauert halt nur ein bisschen länger, geht aber auch gut.

 

 

Frisch aus der Microwelle ist das Hemd seeehr heiß, also Achtung! Ich lasse es auf dem Teller abkühlen und wasche es dann, genau so wie den Body oben, im Waschbecken aus.

 

 

 

Im Handtuch ausdrücken und fertig ist ein regenbogenbuntes Wollhemd :)

 

 

Auf diese beiden Arten kann man natürlich noch viele andere schöne Sachen machen.

Zum Beispiel Wolle färben, oder kunterbunte Tupfenhemdchen (was super bei starken Flecken ist). Batiken ist auch immer ein großer Spaß (vor allem wenn man sich dafür entscheidet, gefühlte 2000 kleine Kringel abzubinden...)

 

 

Man muss nur flexibel sein und auch mal Überraschungen annehmen können.

Bei den Auro-Farben sind zum Beispiel jegliche Farbkreismischgesetze außer Kraft gesetzt. Das heißt, ich habe ein mal rot und blau gemischt und dafür grün bekommen (statt lila...). Na gut.

 

 

 

 

 

Und nun viel Spaß beim Ausprobieren! Wenn ihr die Anleitung nutzt, würde ich mich über eine Verlinkung sehr freuen :)

 

Ihr dürft mir auch gerne Bilder eurer Farbexperimente schicken :)))

 

 

 

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Tutorial: T-Shirt-Garn

Für meinen gehäkelten Teppich brauche ich jede Menge Garn, welches ich aus T-Shirts recycelt habe. Das möchte ich kurz zeigen und habe dafür die Entstehung heute einmal dokumentiert.

 

Man nehme ein olles Shirt, je größer, desto besser - weil daraus natürlich mehr Garn wird. Das Shirt kann ruhig hässlich sein, Muster oder Drucke fallen hinterher nicht mehr auf. Auch kleine Löchlein oder Flecken sind nicht schlimm.

 

Es eignen sich Shirts (bei langärmeligen lassen sich auch die Ärmel so verarbeiten), Kleider, Röcke, Nachthemden, etc. Hauptsache ist, dass man ein geschlossenes Schlauchstück hat: Beim T-Shirt ist das das Teil unter den Ärmeln bis zum Bund, oder eben Ärmel selbst. Wenn man unelastisches Material nehmen will, eignet sich auch Bettwäsche oder Hosenbeine einer dünneren Hose. Die Lauflänge und Breite ist natürlich abhängig davon, wie breit die Schnitte sind :)

 

 

 

Dises Shirt falte ich nun so wie auf dem Bild (das muss man nicht zwingend machen, bei Armen oder kleinen Shirts gehts auch ohne Falten. Aber es macht das Schneiden wesentlich schneller, vor allem wenn es ein breites Shirt ist). Also fast in der Mitte falten, so dass die untere Seite noch hervorschaut. Dann das ganze noch mal bis zum entstandenen Rand falten - ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine.... Die beiden Faltkanten liegen übereinander, die erste bzw. untere sieht man nicht. Man sieht auf dem Bild aber, dass die Ärmel nicht aufeinander liegen.

 

 

 

 

Den unteren Bund schneide ich nun knapp ab, und trenne das Shirt unter dem Arm vom Rest :) Jetzt habe ich das Schlauchstück übrig, welches ich nun horizontal einschneide.

 

Achtung, ich schneide bis kurz hinter die Faltkanten der oberen Stofflagen, so dass diese ganz durchgeschnitten werden. Wichtig: Nicht das Shirt bis zum Rand durchschneiden, sonst gibts kein Garn.

 

 

 

 

Auseinandergefaltet sollte es nun so aussehen. Eine geschlossene Seite und eine Seite mit Einschnitten:

 

 

 

 

Jetzt greife ich mit dem Arm an der nicht eingeschnittenen Seite in das Stoffstück (für die Fotos habe ich eine Flasche genommen, sonst wäre es mit den Fotos schwer geworden ;)) und schneide:

 

 

 

 

Zuerst schneide ich hier auf der linken Seite von außen bis zur ersten Schnittstelle:

 

 

 

 

Dann schneide ich diagonal von der unteren ersten Schnittstelle zur zweiten oben, parallel zum ersten Schnitt. So schneide ich die gesamte Länge bis zum Ende. Immer diagonal von einem zum anderen Einschnitt.

 

Wie gesagt, ich mache das eigentlich mit dem Stoff über dem linken Arm und schneide dann allerdings von rechts nach links. Das geht natürlich genau so und hat den Vorteil, dass man die entstandene Schnur einfach vom Arm fallen lassen kann bevor man zum nächsten Schnitt geht. Dann kommt man nicht durcheinander :)

 

 

 

 

Wenn man alle Diagonalen geschnitten hat, muss das entstandene Garn nur noch aufgerollt werden.

 

 

 

 

Fertig :)

 

 

Und auf diese Weise sind heute noch ein paar Knäule entstanden, welche zum Teil schon im Teppich hausen :)

 

Geht ganz schnell, probiert es einfach mal aus!

 

 

 

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Ein Stillshirt entsteht - Tutorial

Schöner Stillen :)
Weil ich des öfteren gefragt werde, wie man die Stillshirts macht, habe ich gestern abend mal eine Entstehung dokumentiert.
Ich habe im hiesigen Stoffladen wunderschönen Baumwolljersey gefunden, der genau meine Farben hat und danach schrie, SOFORT vernäht zu werden :) Okay, ganz ideal ist er nicht für ein Stillshirt, weil 100% BW. Besser ist eigentlich, wenn ein bisschen Elastan drin ist, damit die Stillöffnung besser dehnbar ist. Aber es geht auch so. 
Was ihr braucht:
  •  1 Schnittmuster
  •  je nach Ärmellänge und Größe Stoff (hier habe ich etwa 1m Jersey vernäht)
  •  durchsichtiges Elastikband ("Framilonband")
  •  ein schlafendes Baby
Zu allererst brauch man natürlich ein passendes Shirtschnittmuster. Bei mir ist es auch dieses mal wieder die Bertina von Farbenmix. Eigentlich ist das Vorderteil da 3-teilig, ich habe es mir aber als einteiliges Vorderteil abgemalt. Ich mag bei dem Shirt den Ausschnitt sehr gerne.
Am einfachsten für die Erstellung eines passenden Stillshirts ist, wenn man das Shirt schon mal ohne Stillöffnung genäht hat. Man probiert dieses dann an und misst ab, wo man ungefähr das Ende der oberen Lage haben möchte (idealerweise kurz unter der Brust, natürlich mit passendem BH gemessen;))
Es kann ein-zwei Shirtversuche dauern, bis man die richtige Länge raus hat. Zu lang sieht nicht schön aus, weil es dann so beult, wenn das Teil zu kurz ist, rutscht es hoch. Als knapp unter der Brust ist gut.
Diese Stelle habe ich auf mein Schnittmuster gemalt. Die Linie ist nicht grade, sondern ganz leicht rund, damit die "Ladeluke" nachher vorne ein klein bisschen länger ist als an den Seiten. So passt es mir am besten.
Mein Schnittmuster Stillshirt
 Ich knicke das Schnittmuster immer an der Linie und schneide danach die obere Lage aus.
Die untere lage mache ich so lang, dass ich bis knapp über die Markierung am Ärmelausschnitt zuschneide. Da mache ich oben einfach eine grage Kante. Angezogen geht die untere Lage bei mir dann bis über die Brust. Das hat den Vorteil, dass es nicht einschneidet. Wenn das Baby Hunger hat, lässt sich die Lage problemlos runterziehen.
Für die obere Lage schneide ich noch einen Streifen zum Versäubern zu. Eigentlich wollte ich hier Bündchenware nehmen, weil die gut elastisch ist. Dieses mal habe ich mich trotz 100%BW-Stoff dagegen entschieden, weil ich den Stoff so schön finde und keine optische Unterbrechung wollte. Alternativ werde ich ein Gummiband in das Bündchen einziehen.
zugeschnittene Vorderteile
 
Die restlichen Shirtteile schneide ich ganz normal nach Schnittmuster zu.
Wenn das erledigt ist, geht es ans Nähen:
Zuerst nähe ich das Bündchen an das obere Vorderteil (und in meinem Fall ziehe ich danach das Gummi in den entstandenen Tunnel)
Bündchen annähen
 
Danach nähe ich am oberen Rand der unteren Stofflage von außen das Framilonband auf. Dieses verhindert, dass sich das Shirt an dieser beanspruchten Stelle zu sehr ausdehnt. Hier ist ganz wichtig, dass das Band NICHT gedehnt wird. Sonst schneidet es nachher in die Brust ein, was nicht so schön aussieht. Das Band soll also nur locker aufgenäht werden. Wenn du mit der Overlock nähst, verstelle am besten den Differentialtransport dafür. Evt. ist es auch hilfreich, das Stoffstück beim Annähen leicht (!) zu dehnen.
Framilonband an der Oberkante der unteren Stillöffnung
 
Wenn ich die Teile wie beschrieben vorbereitet habe, nähe ich die beiden Vorderteile rechts auf links so an den Rändern zusammen, dass die Markierungen am Ärmelausschnitt aufeinander liegen. Also da, wo die beiden Vorderteile sich überlappen. Dann verrutscht mir nichts mehr und das Vorderteil sieht schon nach Stillshirt aus.
Kanten knappkantig auf der Nahtzugabe zusammennähen
Ein erster Erfolg: Das Vorderteil ist soweit fertig. Jetzt muss das Shirt "normal" weiter genäht werden. Ich versehe zuerst den Halsausschnitt mit Bündchen und nähe dann die Ärmel an die Armausschnitte.
Vorderteil
Beim Annähen der Ärmel muss man ein wenig aufpassen, dass man nichts von dem doppellagigen Vorderteil versehentlich irgendwo festnäht. Durch die einfache Naht womit wir das Vorderteil zusammen genäht haben, wird dieses Risiko minimiert.
Innenansicht mit angenähtem Ärmel
 
Seitennähte schließen, Ränder nach Belieben versäubern und fertig ist das einmalige Stillshirt:)
Flower-Power Stillshirt

 


 

Stillöffnung

 

getragen
Viele Grüße von der Montillise

Wenn dir dieses Tutorial gefällt, verlinke es bitte auf deiner Seite. Danke :) Du kannst es auch teilen:

Free & Easy Poncho Tutorial

Die aktuelle Lage ist für uns alle eine besondere Herausforderung.
Die Kinder trifft es scheinbar in besonderem Maße. 
Seit letzter Woche muss in den Klassenräumen dauergelüftet werden, die Kinder ziehen sich an, aus und wieder an.

Ich wollte meinem Kind die Situation so einfach und komfortabel wie möglich machen. Decken sind schnell übergeworfen, stören aber weil sie ständig rutschen und sind auch nicht an jeder Schule erlaubt. 

Ein Poncho war für mich die logischste und schnellste Idee. Ruckzuck übergeworfen, bleibt er an Ort und Stelle und sieht auch noch so schick aus, dass das Kind ihn auch im Alltag tragen mag. 

Ich habe beschlossen, für all euch da draußen einen einfache Anleitung zu schreiben, die hier nun folgt.
Ich verspreche euch, es ist wirklich ganz leicht :) 

Die Grundidee des Ponchos ist uralt und nicht auf meinem Mist gewachsen :) 




Was brauchst du für den Poncho?

  • dicke Wolle nach Wahl (ich habe Finkhofwolle benutzt) ca. 400g
  • Häkelnadel Nr. 7 oder 8 (je nach dem wie fest ihr arbeitet) 
  • Nadelspiel Nr. 6 für den Kragen
  • Maßband
  • Grundkenntnisse im Häkeln und ggf. Stricken, gebraucht werden Luftmaschen, Kettmaschen und Stäbchen für den Pocho und rechte/linke Maschen, sowie elastisches Abketten für den Kragen.

 

Anleitung

Schnapp dir deine Wolle und Häkelnadel und schlage 64 Luftmaschen (LM) an.
Danach schließt du den Kreis mit einer Kettmasche (KM) und machst noch mal 3 LM.
Danach folgen 2 Stäbchen (Stb) in die nächsten beiden Luftmaschen aus dem Luftmaschenring und 1 LM. Damit hast du dein erstes „Päckchen“ fertig. 
Wenn du eine LM häkelst, überspringst du die LM im angeschlagenen Kreis. 

Den Rest der Runde werden nun immer wieder 3 Stb und 1 LM im Wechsel gehäkelt, bis du  am Ende des Kreises angelangt bist. Auch hier werden die LM im Kreis übersprungen.
Dadurch entstehen kleine Lücken, in die in der nächsten Runde die 3-er Päckchen gehäkelt werden.  

Bist du am Ende des Kreises (die Letzte Masche sollte eine LM sein), schließt du die Runde mit einer KM.



Runde 2

Zur Veranschaulichung siehst du auf dem Foto hier drunter, wie der Rundenanfang gearbeitet wird. Lass dich nicht irritieren, dass ich da nicht in Reihe 2 bin, ich habe erst später beschlossen, die Anleitung zu schreiben und daher auch erst da Fotos machen können ;) 

Wir gehen also jetzt davon aus, dass die orangene Reihe deine erste ist, gelb die zweite.
Auf dem ersten Detailfoto oben kannst du hoffentlich erkennen, dass es ganz ähnlich aussieht in Reihe 1 und 2. 
Meine Luftmaschen und erste richtige  Runde sind hellblau, weil später der Kragen hellblau werden soll. 

Nachdem du also die erste Runde geschlossen hast, machst du wieder 3 LM und 2 Stb. Diese Stäbchen werden in die Lücke rechts (!) der LM gearbeitet.
Danach gehts ganz normal im Arbeitsrichtung links weiter mit immer wieder 1 LM (über den Päckchen der Vorreihe) und 3 Stb (in die Lücken). 

In dieser Reihe entsteht  die Ponchoform.
Dazu muss am Anfang und auf halber Strecke je eine Päckchen verdoppelt werden. 
Wenn du 8 Päckchen gehäkelt hast, machst du eine LM und wieder ein Päckchen in die selbe Lücke wie das 8. 
8 und 9 teilen sich also eine Lücke.
Danach geht es ganz normal weiter bis zum Rundenende, 
Das allerletzte Päckchen wird aus dem Grund in die Lücke gemacht, mit der du angefangen hast. 
Noch eine LM und Reihe schließen. 

Weitere Runden

Die nächste Runde beginnt wie die letzte und jede weitere folgende wird genau so gearbeitet.
Du machst 3 LM, 2 Stb in die Lücke davor. Auf dem Foto oben habe ich den Finger in die Lücke gesteckt um die Stelle zu verdeutlichen. 

Du häkelst weiter je 1LM und 3 Stb bis du
An der Stelle angekommen bist, an der du in der Vorreihe das Päckchen verdoppelt hast.
Nun verdoppelst du wieder dort, machst
Also 3 Stb 1 LM 3 Stb in die Lücke. 

Am Reihenende verdoppelst du wieder genau so wie in der Reihe zuvor, indem du 3 Stb und 1 LM in die Lücke häkelst, in der du begonnen hast. Wieder Kettmasche und weiter gehts. 
Von nun an wird jede Runde genau so gearbeitet.
Dadurch, dass du immer wieder vorne und hinten die Päckchen verdoppelst, wächst der Poncho von Reihe zu Reihe.

Rundenanfang
Rundenanfang
Runde schließen
Runde schließen

Wie groß der Poncho wird, bestimmst du selbst :)
Probiere einfach und mach so lang weiter, bist du der Meinung bist, es reicht.

Wenn du der Meinung bist, es reicht, mache eine letzte Runde ausschließlich Stäbchen in der Farbe, die Kragen und Fransen bekommen. Bei mir ist das Hellblau, weswegen ich in der ersten Runde auch damit gestartet bin. 
Schau, dass du jede Masche erwischst, auch die LM der Vorrunde. Sonst wird der Poncho am Ende wellig.


Kragen und Fransen

Wenn der Poncho als Grundgerüst steht, kommen noch Kragen und Fransen.
Beide sind optional und können natürlich auch weggelassen werden.
Ganz wie du willst.

Meine Tochter möchte gerne Kragen und Fransen, also folgen die nun.
Für den Kragen nehme ich aus der ersten Luftmaschenreihe 64 Maschen mit dem Nadelspiel auf.
Ich stricke ca. 15 Reihen 2 rechts 2 links und kette dann elastisch (! Wichtig, damit am Ende der Kopf gut durchgeht!) ab.

Zum Schluss kommt die Fleißarbeit :) 
Schneide zahllose Fäden von je 20cm Länge zu.
Diese werden halbiert und in die letzte Reihe eingeknüpft. Dazu gehe ich mit der Häkelnadel in jede Masche, hole mir den halbiert gelegten Faden durch und ziehe die beiden Enden durch die entstandene Schlaufe.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine :D
Das wiederholst du drölfzigtausendmal und bist endlich fertig. Herzlichen Glückwunsch! 

Fertig :)

Teilen erwünscht!

Teile den Beitrag gerne mit jedem, der ihn gebrauchen kann, damit unsere Kinder warm eingemuckelt in der Schule sitzen können. 
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Crayon - Art - Tutorial



Irgendwann stolperte ich bei pinterest mal über diese Art von Bildern, die aus geschmolzenen Wachsmalstiften gemacht waren.


Da es meist Regenbogenbilder waren, haben sie meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell erregt. Dem ein oder anderen dürfte ja schon mal meine Vorliebe für Regenbögen aufgefallen sein ;)



Schon länger hatte ich vor, dazu eine Anleitung zu schreiben, bin aber einfach nur noch nicht dazu gekommen. Heute wurde ich bei facebook aber mal wieder daran erinnert, dass ich es machen wollte.

Das Bild habe ich schon vor 1,5 Jahren gemacht, aber damals wohlweißlich die Arbeitsschritte fotografisch dokumentiert, weil ich ja eben einen Blogeintrag dazu machen wolle...



CRAYON - ART


So nennt man die Bilder, die aus geschmolzenen Wachsmalern gemacht sind. Das eignet sich auch prima für verregnete Nachmittage, wenn die Kinder beschäftigt werden wollen.




Und nun geht es los:


Zuerst einmal suchen wir uns alles zusammen, was wir brauche.



Was braucht man dazu?


  • Eine Leinwand beliebiger Größe
  • Entsprechend viele Wachsmalstifte (ich hab die original Crayons genommen), bei mir sind es 80 Wachsmaler auf 80cm, mit ein bisschen Platz am Rand. Ich habe nicht alle Wachsmaler aus dem Paket genutzt, sondern einige Farben aussortiert, z.B. braun oder schwarz
  • große Müllbeutel oder Malerplane um die Umgebung zu schützen
  • Heißklebepistole
  • Fön
  • ggf. Edding, Klebeband, Pappe, um ein Motiv aufs Bild zu bekommen
  • fleißige kleine Helferlein




Mit Hilfe der damals vierjährigen Tochter habe ich zuerst die Wachsmaler nach Farben sortiert, wärend die Heißklebepistole warm wurde.


Danach haben wir vorsichtig gemeinsam die Wachmaler auf die Leinwand geklebt, ohne uns die Finger zu verbrennen. Dabei haben wir schön darauf geachtet, dass die Wachsmaler alle gleich (also hier mit dem Bild nach oben) liegen. Die Spitze der Stifte zeigt nach unten.


Ich empfehle unbedingt, die Farben vorher Probe zu legen, weil eine Korrektur sehr schwierig ist.





Hier sieht man die aufgeklebten Wachsmaler. Unten rechts im Bild habe ich mit Klebeband einen Bereich abgeklebt, in dem später das Mädchen mit dem Schirm stehen soll (man sieht mit viel Phantasie schon die Bleistiftzeichnung unter dem Klebeband). Dort sollte ja keine Farbe landen.


Allerdings war das Klebeband (so durchsichtiges Paketband) nicht besonders gut. Ich würde wohl beim nächsten mal an der Stelle etwas anderes nehmen, z.b. gutes Malerkrepp. Das Problem war, dass das Klebeband nicht richtig gehalten hat und die Farbe teilweise darunter gelaufen ist, was sehr mühsam zu korrigieren war.


Hinter und unter dem Bild habe ich großzügig mit Müllbeutel abgedeckt, was auch wirklich nötig war!




Und nun geht es zur Sache:


Fön eingestöpselt und auf die Wachsmaler richten.

Nach kurzer Zeit fangen diese an zu schmilzen und laufen munter der Schwerkraft entgegen.


ACHTUNG! Das spritzt gegebenenfalls. Bedenkt das bei der Kleiderwahl!




Je länger der Fön drauf gerichtet ist, desto schneller fließt die Farbe.


Das ganze geht also relativ fix. (In diesem Moment hab ich allerdings die Aufmerksamkeit meiner kleinen Helferlein verloren, denen war es dann doch irgendwann zu lang ;))


Mit der Pappe, die ich dort in meiner linken Hand halte, habe ich die Farbe "umgelenkt", weil dort ja später ein Schirm sein sollte und ich wollte, dass es so aussieht, als würde die Farbe über den Schirm runter laufen.



Nachdem das alles getrocknet war, musste ich erst einmal die Farbpatzer verschwinden lassen. Ich hab mit weißer Farbe mehrfach drüber malen müssen.



Zum Schluss habe ich das mit Bleistift skizzierte Mädchen mit schwarzem Edding ausgemalt.







Aufhängen, fertig!


Viel Spaß beim Nachmachen!




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Tutorial: Wolle (-Seide) färben mit Ostereierfarbe

 

Heute habe ich mal wieder ein paar Wollsachen gefärbt und da dachte ich mir, ich schreibe mal ein Tutorial darüber, wie man Wolle (-Seide) Bodys oder Hemdchen mit Ostereierfarben färben kann. Das ist total einfach und je nach Technik auch super schnell gemacht, man muss sich nur trauen.

Ich gebe zu, bei dem Gedanken, Woll-Seiden-Bodys zu kochen, kann es einem ja schon ein bisschen anders werden ;) Aber wenn man das ordentlich anstellt, passiert rein gar nichts dabei, außer vielleicht, dass das Teil ne neue Farbe bekommt - und das wollen wir ja.

 

Naturfarbene Wollsachen sind schön... solange sie nicht mit Flecken übersät sind. Und wer ein Baby-Led-Weaning Baby (oder wahlweise ein 4-jähriges Kindergartenkind) hat, weiß, wovon ich rede. Flecken. Und die sind in den Wollsachen ja oft ganz schön hartnäckig...

 

Irgendwann, vor Jahren bin ich dann mal darauf gestoßen, dass man Wolle (oder Wolle-Seide, oder Seide) mit "Koolaid" färben kann. Das habe ich damals direkt ausprobiert und beschlossen, dass ich das nienienie wieder machen werde. Der Gestank dieses amerikanischen Süßgetränkpulvers hing Wochen in unserer Wohnung und dem Wollbody.... Das Färben an sich war ja toll, also machte ich mich auf die Suche nach Alternativen.

"Koolaid" ist ja nichts anderes als Lebensmittelfarbe - und die gibt es ja in jeglicher Form (ohne "Duft") zu kaufen. Ich habe inzwischen schon einiges durch und kann sagen, dass es fast egal ist, mit welcher Lebensmittelfarbe man färbt. Ob im Fläschchen, in der Tube, als Färbetablette oder Pulver.... klappt alles gleich gut.

Besonders gerne färbe ich mit der Öko-Ostereierfarbe von Auro, weil die Farben unheimlich schön und natürlich, aber dennoch knallig werden.

 

 

Ich werde hier nun zwei verschiedene Möglichkeiten zeigen. Einmal ein Woll-Seiden-Body, den ich im Topf färbe und ein Wollhemd, welches ich mit Kaltfarbe zum Regenbogenhemd mache :)

 

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, man kan munter mischen, batiken, färben, wie das Herz begehrt.

 

Und nun los!

 

 

 

Färben mit Öko-Ostereierfarbe im Kochtopf

 

Was Du dafür brauchst:

  • Das zu färbende Teil - hier ein Woll-Seiden-Body mit Flecken :)
  • Ein möglichst großer Kochtopf (oder Auflaufform)
  • Lebensmittelfarbe (hier 2x Ostereierfarbe "Orangetöne" von Auro)
  • Ein Löffel
  • je nach Farbe ggf. Essig (ich brauche hier kein Essig, sagt Auro)

 

Zuerst lege ich mir alles bereit und mache den Body komplett nass (wenn das Wollteil sehr fettig ist, vorher am besten waschen, das Fett verhindert die Farbaufnahme etwas). Nass mache ich den Body, damit sich die Farbe gleichmäßig und leichter verteilen kann.

 

Ich koche Wasser im Wasserkocher vor (weil es schneller geht) und löse im heißen Wasser die Farbe auf.

 

 

 

Dann gebe ich den Body vorsichtig und langsam in den heißen Farbsud und drücke ihn mit dem Löffel unter Wasser, so dass der Body ganz von der Farbe bedeckt ist. Das mache ich regelmäßig während des Färbevorgangs. Den Herd stelle ich auf 1 bis 2.

 

 

 

Ich koche den Body ganz langsam auf, bis es anfängt zu blubbern. Wärenddessen rühre ich gaaaaaanz vorsichtig um und drücke den Body immer wieder unter Wasser. Wirklich ganz vorsichtig dabei sein, damit das gute Teil nicht schrumpft. Es ist nämlich nicht die Wärme, die die Wolle einlaufen lässt, sondern diese in Kombination mit Bewegung. Also ganz sachte rühren, dann passiert auch nichts.

 

Wenn das Farbwasser kocht, stelle ich den Herd wieder runter und lasse den Body noch einige Zeit darin verweilen. Das Wasser wird klarer und der Body nimmt nach und nach mehr Farbe an.

Ich geb zu, in der Farbe hier sieht es ein bisschen ekelig aus...

 

So wird die Farbe im Topf fixiert. Je länger, desto sicherer. Wenn ich ein Teil ohne Druckknöpfe oder sonstige Metallteile im Topf färbe, nehme ich das Teil auch gerne direkt nach dem Aufkochen vorsichtig raus und fixiere es in der Microwelle. Das geht schneller und die Farbe ist super fixiert (weiter unten zeige ich noch mal diese Art des Fixierens).

 

 

 

Wenn ca. 20 Minuten vergangen sind, und mir das Farbergebnis gefällt, nehme ich den Topf vom Herd und schütte den gesamten Inhalt ins Waschbecken (jetzt seht ihr, ob ihr ordentlich geputzt habt, Seifenrückstände nehmen die Farbe gerne an;) Aber keine Sorge, das geht leicht wieder ab).

 

Vorsicht, HEIß!!!!!

 

Und jetzt in Ruhe lassen. Nicht sofort ausspülen oder groß bewegen, wegen der Filzgefahr. Wenn der Body abgekühlt ist, erst mal mit klarem kalten Wasser ausspülen und dann noch mal mit Wollwaschmittel waschen.

 

 

 

Nach dem Auswaschen rolle ich den Body in ein Handtuch und drücke ihn aus, so dass er schnell trocknet :)

 

Und fertig ist der gepimpte Woll-Seiden-Body in sonnigem Safrangelb:

 

 

Regenbogen färben mit Ostereier-Kaltfarbe:

Was Du dafür brauchst:

 

  • Das zu färbende Wollteil - hier ein Wollhemd
  • Schüsseln für die verschiedenen Farben
  • Lebensmittelfarbe (hier Kaltfarbe in Tablettenform)
  • Essig
  • Löffel

 

 

Mit diesem Wollhemd habe ich was besonderes vor. Es soll nicht einheitlich bunt werden, sondern in einem Regenbogen-Farbverlauf gefärbt werden.

 

Dafür nehme ich rot, gelb, grün, blau und lila. Grün ist hier keine Färbetablette, aber das ist egal. Man kann die verschiedenen Farbsorten auch mischen.

Ich löse die Farbtabletten nach in etwas Wasser und einem Schuss Essig auf.

 

Das Wollhemd mache ich auch nass, wie den Body, damit sich die Farbe besser verteilen und mischen lässt.

 

 

 

Ich breite das Wollhemd aus und fange mit der gelben Farbe an. Ich kippe einfach mit dem Löffel die Farbe auf das nasse Wollhemd und verteile die Farbe. Danach fange ich links an und gebe rote Farbe über die gelbe.

Ich verwische die Übergänge, so dass ich einen Farbverlauf von rot-orange-gelb bekomme.

 

Ein Stück Küchenrolle ist ein guter Helfer, um den Löffel abzulegen oder zu säubern.

 

 

Auf der rechten Hemdseite träufel ich grüne Farbe und lasse sie mit dem gelb in der Mitte verlaufen.

 

 

 

Und dann mache ich mit blau und lila genau so weiter, bis ich einen hübschen Farbverlauf in Regenbogenfarben habe. (Der Teller unter dem Hemd ist überflüssig. Es ist einfacher, das gleich auf einer gut abwaschbaren ebenen Fläche zu machen). Ich brauche das Hemd nur auf der Vorderseite einfärben, weil die Farbe auch in die Rückseite zieht. Nicht geizig sein, da kann viel Farbe drauf :)

 

 

 

Wenn das Hemd nach meinem Geschmack ist, nehme ich es hoch  -  Vorsicht, Sauerei - und lege es auf einen großen Teller, möglichst ohne die Farben zu vermischen (also nicht den blauen Ärme auf die gelbe Mitte legen...) Wenn die Farbe einmal fixiert ist, lassen sich Farbpatzer nicht mehr rückgängig machen.

 

Den Teller stelle ich in die Microwelle und stelle auf 2 Minuten Normalprogramm. Mjammi.

 

Ich fixiere am liebsten in der Microwelle, weil das am schnellsten geht und das Ergebnis am besten ist. Die Farbe ist dann wirklich so sicher fixiert, dass sie sich nicht mehr auswäscht. Achtung, Wollbodys z.B. dürfen nicht in die Microwelle, wegen der Metalldruckknöpfe. Unbedingt darauf achten!

 

Wer keine Microwelle besitzt (oder nicht benutzen kann wegen Druckknöpfe o.ä.), kann statt dessen auch im Backofen fixieren. Dafür lege ich das Teil in eine Auflaufform und lasse es eine halbe Stunde bei 90°C backen :) Dauert halt nur ein bisschen länger, geht aber auch gut.

 

 

Frisch aus der Microwelle ist das Hemd seeehr heiß, also Achtung! Ich lasse es auf dem Teller abkühlen und wasche es dann, genau so wie den Body oben, im Waschbecken aus.

 

 

 

Im Handtuch ausdrücken und fertig ist ein regenbogenbuntes Wollhemd :)

 

 

Auf diese beiden Arten kann man natürlich noch viele andere schöne Sachen machen.

Zum Beispiel Wolle färben, oder kunterbunte Tupfenhemdchen (was super bei starken Flecken ist). Batiken ist auch immer ein großer Spaß (vor allem wenn man sich dafür entscheidet, gefühlte 2000 kleine Kringel abzubinden...)

 

 

Man muss nur flexibel sein und auch mal Überraschungen annehmen können.

Bei den Auro-Farben sind zum Beispiel jegliche Farbkreismischgesetze außer Kraft gesetzt. Das heißt, ich habe ein mal rot und blau gemischt und dafür grün bekommen (statt lila...). Na gut.

 

 

 

 

 

Und nun viel Spaß beim Ausprobieren! Wenn ihr die Anleitung nutzt, würde ich mich über eine Verlinkung sehr freuen :)

 

Ihr dürft mir auch gerne Bilder eurer Farbexperimente schicken :)))

 

 

 

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Tutorial: T-Shirt-Garn

Für meinen gehäkelten Teppich brauche ich jede Menge Garn, welches ich aus T-Shirts recycelt habe. Das möchte ich kurz zeigen und habe dafür die Entstehung heute einmal dokumentiert.

 

Man nehme ein olles Shirt, je größer, desto besser - weil daraus natürlich mehr Garn wird. Das Shirt kann ruhig hässlich sein, Muster oder Drucke fallen hinterher nicht mehr auf. Auch kleine Löchlein oder Flecken sind nicht schlimm.

 

Es eignen sich Shirts (bei langärmeligen lassen sich auch die Ärmel so verarbeiten), Kleider, Röcke, Nachthemden, etc. Hauptsache ist, dass man ein geschlossenes Schlauchstück hat: Beim T-Shirt ist das das Teil unter den Ärmeln bis zum Bund, oder eben Ärmel selbst. Wenn man unelastisches Material nehmen will, eignet sich auch Bettwäsche oder Hosenbeine einer dünneren Hose. Die Lauflänge und Breite ist natürlich abhängig davon, wie breit die Schnitte sind :)

 

 

 

Dises Shirt falte ich nun so wie auf dem Bild (das muss man nicht zwingend machen, bei Armen oder kleinen Shirts gehts auch ohne Falten. Aber es macht das Schneiden wesentlich schneller, vor allem wenn es ein breites Shirt ist). Also fast in der Mitte falten, so dass die untere Seite noch hervorschaut. Dann das ganze noch mal bis zum entstandenen Rand falten - ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine.... Die beiden Faltkanten liegen übereinander, die erste bzw. untere sieht man nicht. Man sieht auf dem Bild aber, dass die Ärmel nicht aufeinander liegen.

 

 

 

 

Den unteren Bund schneide ich nun knapp ab, und trenne das Shirt unter dem Arm vom Rest :) Jetzt habe ich das Schlauchstück übrig, welches ich nun horizontal einschneide.

 

Achtung, ich schneide bis kurz hinter die Faltkanten der oberen Stofflagen, so dass diese ganz durchgeschnitten werden. Wichtig: Nicht das Shirt bis zum Rand durchschneiden, sonst gibts kein Garn.

 

 

 

 

Auseinandergefaltet sollte es nun so aussehen. Eine geschlossene Seite und eine Seite mit Einschnitten:

 

 

 

 

Jetzt greife ich mit dem Arm an der nicht eingeschnittenen Seite in das Stoffstück (für die Fotos habe ich eine Flasche genommen, sonst wäre es mit den Fotos schwer geworden ;)) und schneide:

 

 

 

 

Zuerst schneide ich hier auf der linken Seite von außen bis zur ersten Schnittstelle:

 

 

 

 

Dann schneide ich diagonal von der unteren ersten Schnittstelle zur zweiten oben, parallel zum ersten Schnitt. So schneide ich die gesamte Länge bis zum Ende. Immer diagonal von einem zum anderen Einschnitt.

 

Wie gesagt, ich mache das eigentlich mit dem Stoff über dem linken Arm und schneide dann allerdings von rechts nach links. Das geht natürlich genau so und hat den Vorteil, dass man die entstandene Schnur einfach vom Arm fallen lassen kann bevor man zum nächsten Schnitt geht. Dann kommt man nicht durcheinander :)

 

 

 

 

Wenn man alle Diagonalen geschnitten hat, muss das entstandene Garn nur noch aufgerollt werden.

 

 

 

 

Fertig :)

 

 

Und auf diese Weise sind heute noch ein paar Knäule entstanden, welche zum Teil schon im Teppich hausen :)

 

Geht ganz schnell, probiert es einfach mal aus!

 

 

 

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Ein Stillshirt entsteht - Tutorial

Schöner Stillen :)
Weil ich des öfteren gefragt werde, wie man die Stillshirts macht, habe ich gestern abend mal eine Entstehung dokumentiert.
Ich habe im hiesigen Stoffladen wunderschönen Baumwolljersey gefunden, der genau meine Farben hat und danach schrie, SOFORT vernäht zu werden :) Okay, ganz ideal ist er nicht für ein Stillshirt, weil 100% BW. Besser ist eigentlich, wenn ein bisschen Elastan drin ist, damit die Stillöffnung besser dehnbar ist. Aber es geht auch so. 
Was ihr braucht:
  •  1 Schnittmuster
  •  je nach Ärmellänge und Größe Stoff (hier habe ich etwa 1m Jersey vernäht)
  •  durchsichtiges Elastikband ("Framilonband")
  •  ein schlafendes Baby
Zu allererst brauch man natürlich ein passendes Shirtschnittmuster. Bei mir ist es auch dieses mal wieder die Bertina von Farbenmix. Eigentlich ist das Vorderteil da 3-teilig, ich habe es mir aber als einteiliges Vorderteil abgemalt. Ich mag bei dem Shirt den Ausschnitt sehr gerne.
Am einfachsten für die Erstellung eines passenden Stillshirts ist, wenn man das Shirt schon mal ohne Stillöffnung genäht hat. Man probiert dieses dann an und misst ab, wo man ungefähr das Ende der oberen Lage haben möchte (idealerweise kurz unter der Brust, natürlich mit passendem BH gemessen;))
Es kann ein-zwei Shirtversuche dauern, bis man die richtige Länge raus hat. Zu lang sieht nicht schön aus, weil es dann so beult, wenn das Teil zu kurz ist, rutscht es hoch. Als knapp unter der Brust ist gut.
Diese Stelle habe ich auf mein Schnittmuster gemalt. Die Linie ist nicht grade, sondern ganz leicht rund, damit die "Ladeluke" nachher vorne ein klein bisschen länger ist als an den Seiten. So passt es mir am besten.
Mein Schnittmuster Stillshirt
 Ich knicke das Schnittmuster immer an der Linie und schneide danach die obere Lage aus.
Die untere lage mache ich so lang, dass ich bis knapp über die Markierung am Ärmelausschnitt zuschneide. Da mache ich oben einfach eine grage Kante. Angezogen geht die untere Lage bei mir dann bis über die Brust. Das hat den Vorteil, dass es nicht einschneidet. Wenn das Baby Hunger hat, lässt sich die Lage problemlos runterziehen.
Für die obere Lage schneide ich noch einen Streifen zum Versäubern zu. Eigentlich wollte ich hier Bündchenware nehmen, weil die gut elastisch ist. Dieses mal habe ich mich trotz 100%BW-Stoff dagegen entschieden, weil ich den Stoff so schön finde und keine optische Unterbrechung wollte. Alternativ werde ich ein Gummiband in das Bündchen einziehen.
zugeschnittene Vorderteile
 
Die restlichen Shirtteile schneide ich ganz normal nach Schnittmuster zu.
Wenn das erledigt ist, geht es ans Nähen:
Zuerst nähe ich das Bündchen an das obere Vorderteil (und in meinem Fall ziehe ich danach das Gummi in den entstandenen Tunnel)
Bündchen annähen
 
Danach nähe ich am oberen Rand der unteren Stofflage von außen das Framilonband auf. Dieses verhindert, dass sich das Shirt an dieser beanspruchten Stelle zu sehr ausdehnt. Hier ist ganz wichtig, dass das Band NICHT gedehnt wird. Sonst schneidet es nachher in die Brust ein, was nicht so schön aussieht. Das Band soll also nur locker aufgenäht werden. Wenn du mit der Overlock nähst, verstelle am besten den Differentialtransport dafür. Evt. ist es auch hilfreich, das Stoffstück beim Annähen leicht (!) zu dehnen.
Framilonband an der Oberkante der unteren Stillöffnung
 
Wenn ich die Teile wie beschrieben vorbereitet habe, nähe ich die beiden Vorderteile rechts auf links so an den Rändern zusammen, dass die Markierungen am Ärmelausschnitt aufeinander liegen. Also da, wo die beiden Vorderteile sich überlappen. Dann verrutscht mir nichts mehr und das Vorderteil sieht schon nach Stillshirt aus.
Kanten knappkantig auf der Nahtzugabe zusammennähen
Ein erster Erfolg: Das Vorderteil ist soweit fertig. Jetzt muss das Shirt "normal" weiter genäht werden. Ich versehe zuerst den Halsausschnitt mit Bündchen und nähe dann die Ärmel an die Armausschnitte.
Vorderteil
Beim Annähen der Ärmel muss man ein wenig aufpassen, dass man nichts von dem doppellagigen Vorderteil versehentlich irgendwo festnäht. Durch die einfache Naht womit wir das Vorderteil zusammen genäht haben, wird dieses Risiko minimiert.
Innenansicht mit angenähtem Ärmel
 
Seitennähte schließen, Ränder nach Belieben versäubern und fertig ist das einmalige Stillshirt:)
Flower-Power Stillshirt

 


 

Stillöffnung

 

getragen
Viele Grüße von der Montillise

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